Seit 2014 identifizieren wir mögliche Umwelt- und Menschenrechtsrisiken auf Standortebene bei potenziellen Lieferanten und haben diese in unserem Beschaffungsprozess integriert.
Die BMW Group überwacht und bewertet kontinuierlich die Nachhaltigkeitsrisiken in ihrem Lieferantennetzwerk sowohl für potenzielle als auch für aktive, unmittelbare Lieferantenstandorte. Zur Identifikation und Bewertung abstrakter Umwelt- und Menschenrechtsrisiken werden verschiedene interne und branchenübliche, externe Datenquellen genutzt. Dazu zählen länder- und warengruppenspezifische Indikatoren sowie Medienanalysen auf Konzern- und Standortebene. Für die konkrete Risikoanalyse bei unmittelbaren Lieferanten, die jährlich und anlassbezogen erfolgt, dienen zusätzlich die Ergebnisse der standardisierten Online-Assessments und Onsite-Assessments als Grundlage. Diese Überprüfungen am Lieferantenstandort werden in der Regel durch externe Dritte oder ergänzend zur Qualitätssicherung durch Nachhaltigkeitsexperten der BMW Group durchgeführt.
Basis für die Risikoanalyse bei mittelbaren Lieferanten ist ein Supply Chain Mapping. Das Unternehmen arbeitet daher kontinuierlich daran, unter anderem mit Unterstützung externer Datenbanken, die Transparenz über die eigene Lieferkette hinweg zu erhöhen.
Durchführung regelmäßiger Risikoanalysen.
Die BMW Group bewertet beauftragte und in der Ausschreibung befindliche Lieferantenstandorte auf Basis einer umfassenden Risikoanalyse. Diese Analyse stützt sich auf zwei Säulen: Zum einen erfolgt eine regelmäßige Risikoanalyse der unmittelbaren Lieferantenstandorte, zum anderen eine anlassbezogene Risikoanalyse sowohl bei unmittelbaren (Tier-1) als auch bei mittelbaren (Tier-n) Lieferantenstandorten. Die Analyse basiert auf Hinweisen und Beschwerden aus dem Hinweisgeber- und Beschwerdesystem. Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Die regelmäßige Risikoanalyse der unmittelbaren Lieferantenstandorte setzt sich aus einer abstrakten und einer konkreten Analyse zusammen:
Um abstrakte Umwelt- und Menschenrechtsrisiken zu identifizieren und zu bewerten, zieht die BMW Group verschiedene Perspektiven heran, einschließlich der Länder-, Geschäftszweck-, Warengruppen-, Standort- und Konzernperspektiven, die auf verschiedenen externen und internen Datenquellen beruhen. Dies umfasst externe und interne Indikatoren sowie Medienanalysen, aus denen abstrakte Indikatoren abgeleitet werden. Ein Beispiel ist die standardisierte Risikolandkarte der Responsible Business Alliance (RBA), welche externe Indikatoren integriert und diese mit den Ergebnissen globaler konkreter Risikoanalysen aus weltweiten Onsite-Assessments an Produktionsstandorten rückkoppelt. In Zusammenarbeit mit der BMW Group hat die RBA die Risikolandkarten im Einklang mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz aktualisiert und stellt diese allen Mitgliedern zur Verfügung. Auf dieser Basis können potenzielle Risiken anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit, der inhärenten Schwere und des möglichen Beitrags zur Verursachung ermittelt und dargestellt werden. Um die Risikoanalyse in die Einkaufsprozesse zu integrieren, wird eine Risikokennzahl (Nachhaltigkeits-Risk-Score) gebildet und den Facheinkäufern über Monitoring-Dashboards zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht es, im Rahmen von Vergaben, Strategieentscheidungen und Lieferantenentwicklungsprojekten, angemessene Verfahren und Kontrollmaßnahmen (z.B. Online- und/oder Onsite-Assessments / Zertifizierungen) zu initiieren.
Bei unmittelbaren Lieferanten in Hochrisikoregionen oder mit Hochrisikowarengruppen hat die BMW Group Kontrollmechanismen eingerichtet. Ein wichtiges Instrument sind dabei Onsite-Assessments zu Umwelt- und Sozialstandards am Lieferantenstandort, die insbesondere mittels branchenweiter oder -übergreifender Assessment-Programme der Responsible Business Alliance (RBA) mit dem Validated Audit Program (VAP) und der Responsible Supply Chain Initiative (RSCI) des VDA durchgeführt werden.
Die Ergebnisse aus den Verfahren der konkreten Risikoanalyse (Onsite- und Online-Assessments) liefern Erkenntnisse für Präventions- und Abhilfemaßnahmen und ergänzen die abstrakte Risikoanalyse. Dadurch kann eine Beurteilung der tatsächlichen Risikolage am Standort konkretisiert werden.
Im Rahmen der Risikoanalyse 2024 für unmittelbare und mittelbare Zulieferer wurden in verschiedenen Risikoarten priorisierte Risiken festgestellt. In allen Fällen sind Präventions- und Abhilfemaßnahmen definiert. Die BMW Group hält die Umsetzung dieser Maßnahmen durch die jeweiligen Lieferanten nach.