Die BMW Group beobachtet und bewertet die Nachhaltigkeitsrisiken in ihrem Lieferantennetzwerk bei Geschäftsbeziehungen für potenzielle und aktive Lieferantenstandorte. Um abstrakte Umwelt- und Menschenrechtsrisiken zu identifizieren und zu bewerten, greift die BMW Group auf verschiedene interne und externe Datenquellen zurück, wie länder- und warengruppenspezifische Indikatoren oder Medienanalysen auf Konzern- und Standortebene. Zur konkreten Risikoanalyse bei unmittelbaren Lieferanten verwendet die BMW Group unter anderem einen standardisierten Nachhaltigkeits-Fragebogen (Online-Assessment) und beauftragt externe Prüfungen am Lieferantenstandort (Onsite-Assessments). Basis für die Risikoanalyse bei mittelbaren Lieferanten ist ein Supply Chain Mapping. Die BMW Group arbeitet kontinuierlich daran, die Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg zu erhöhen.
Durchführung regelmäßiger Risikoanalysen.
Die BMW Group bewertet beauftragte und in der Ausschreibung befindliche Lieferantenstandorte auf Basis einer umfassenden Risikoanalyse. Diese Analyse stützt sich auf zwei Säulen: Zum einen erfolgt eine regelmäßige Risikoanalyse der unmittelbaren Lieferantenstandorte, zum anderen eine anlassbezogene Risikoanalyse sowohl bei unmittelbaren (Tier-1) als auch bei mittelbaren (Tier-n) Lieferantenstandorten. Die Analyse basiert auf Hinweisen und Beschwerden aus dem Hinweisgeber- und Beschwerdesystem. Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Die regelmäßige Risikoanalyse der unmittelbaren Lieferantenstandorte setzt sich aus einer abstrakten und einer konkreten Analyse zusammen:
Um abstrakte Umwelt- und Menschenrechtsrisiken zu identifizieren und zu bewerten, zieht die BMW Group verschiedene Perspektiven heran, einschließlich der Länder-, Geschäftszweck-, Warengruppen-, Standort- und Konzernperspektiven, die auf verschiedenen externen und internen Datenquellen beruhen. Dies umfasst externe und interne Indikatoren sowie Medienanalysen, aus denen abstrakte Indikatoren abgeleitet werden. Ein Beispiel ist die standardisierte Risikolandkarte der Responsible Business Alliance (RBA), welche externe Indikatoren integriert und diese mit den Ergebnissen globaler konkreter Risikoanalysen aus weltweiten Onsite-Assessments an Produktionsstandorten rückkoppelt. In Zusammenarbeit mit der BMW Group hat die RBA die Risikolandkarten im Einklang mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz aktualisiert und stellt diese allen Mitgliedern zur Verfügung. Auf dieser Basis können potenzielle Risiken anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit, der inhärenten Schwere und des möglichen Beitrags zur Verursachung ermittelt und dargestellt werden. Um die Risikoanalyse in die Einkaufsprozesse zu integrieren, wird eine Risikokennzahl (Nachhaltigkeits-Risk-Score) gebildet und den Facheinkäufern über Monitoring-Dashboards zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht es, im Rahmen von Vergaben, Strategieentscheidungen und Lieferantenentwicklungsprojekten, angemessene Verfahren und Kontrollmaßnahmen (z.B. Online- und/oder Onsite-Assessments / Zertifizierungen) zu initiieren.
Für die konkrete Risikoanalyse bei unmittelbaren Lieferanten setzt die BMW Group je nach Risikohöhe und Verantwortlichkeit (Verursachungsbeitrag und Einflussvermögen) am Standort ebenfalls eine Reihe von Verfahren und Kontrollmaßnahmen ein, die teilweise mit den oben genannten Verfahren identisch sind. Hierzu gehören das standardisierte Online-Assessment der Initiative Drive Sustainability sowie Vor-Ort-Bewertungen (Onsite-Assessment), die in Zusammenarbeit mit der RBA, der Responsible Supply Chain Initiative (RSCI) und durch BMW-interne Mitarbeitende durchgeführt werden.
Die Ergebnisse aus den Verfahren der konkreten Risikoanalyse (Onsite- und Online-Assessments) liefern Erkenntnisse für Präventions- und Abhilfemaßnahmen und werden mit der abstrakten Risikoanalyse abgeglichen. Dadurch kann eine Beurteilung der tatsächlichen Risikolage am Standort konkretisiert werden.
Im Rahmen der Risikoanalyse 2023 für unmittelbare und mittelbare Zulieferer wurden in verschiedenen Risikoarten priorisierte Risiken festgestellt. In allen Fällen sind Präventions- und Abhilfemaßnahmen definiert. Die BMW Group hält die Umsetzung dieser Maßnahmen durch die jeweiligen Lieferanten nach.