Eine Studie der University of California und der BMW Group zur Entwicklung klimafreundlicher Fahrzeugflotten in Kalifornien zeigt: Der Umstieg auf mehr Elektromobilität ist zögerlich, aber nachhaltig.
Ein rascher Umstieg auf Elektrofahrzeuge lässt sich vor allem durch zwei Ansätze pushen: Zum einen durch Vorbilder, die eine möglicherweise vorhandene Einsteigerskepsis herabsetzen. Und zum anderen durch gute Erfahrungen, die Fahrerinnen und Fahrer mit ihrem elektrisch betriebenen Pkw machen. Beides lässt sich unter anderem durch die Erweiterung von Flotten erreichen: Stellen Kommunen, Institutionen oder Unternehmen in ihren Flotten vermehrt auch Elektrofahrzeuge zur Verfügung, wird das Signalwirkung haben.
Das ist eine der grundlegenden Erkenntnisse, die sich aus den nun veröffentlichten Ergebnissen eines Forschungsprojekts ableiten lassen: In einer Studie zur Einführung von Elektrofahrzeugen in Flotten hatten Wissenschaftler des Instituts für Transportstudien der University of California am Standort Davis (UC Davis) und die Innovationsschmiede Technology Office der BMW Group in Kalifornien die Nutzung, die Probleme und Hürden sowie die Potenziale einer zunehmend elektrisierten Fahrzeugflotte eingehend untersucht.
Für die Analyse hatten sie in den vergangenen Jahren unter anderem die Situation bei verschiedenen Fahrzeugflotten im Bundesstaat Kalifornien näher beleuchtet und die Entwicklung bei verschiedenen realen Testszenarien analysiert. Die BMW Group hatte der Flotte der UC Davis dafür unter anderem gebrauchte BMW i3 zur Verfügung gestellt. (Gebraucht deshalb, weil es für Flottenbetreiber oftmals reizvoller ist, den eigenen Fuhrpark zunächst mit günstigeren, gebrauchten Fahrzeugen zu erweitern.) Zusätzlich wurden Informationsveranstaltungen, Schulungen und Fahrertrainings durchgeführt.
Untersucht wurde unter anderem, welche von drei Anwendungen (Stundenmiete, Tagesmiete oder regelmäßige Nutzung eines Flottenfahrzeugs) am häufigsten nachgefragt und genutzt wird und welche Schlussfolgerungen sich beispielsweise hinsichtlich der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, der Garantie, der Datensicherheit oder der Ladezyklen ziehen lassen. Zudem wurden Interviews und Statistiken darüber geführt, welche Hürden Anbieter und Flottenmanager bei der Integration von Elektrofahrzeugen sehen.
Entscheidend sind die Ergebnisse, weil Flotten nachweislich eine Vorreiterrolle übernehmen und Nutzer dazu anregen könnten, sich bei der Wahl des nächsten Privat-Pkw eher für die umweltfreundliche Alternative zu entscheiden. Das zeigt auch eine Befragung der Nutzer und Nutzerinnen: „Die Anmietung eines BMW i3 motivierte die Fahrer, mit Freunden, Familie und Kollegen über ihre positiven Erfahrungen zu sprechen“, so ein Resümee der Studie.
Die gewonnenen Erkenntnisse sind vielversprechend: So berichten immer mehr Flottenmanager in Kalifornien über positive Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen. Und sie beginnen ihre Flotten zu elektrifizieren oder die Elektrifizierung fortzusetzen. Grund dafür sind vor allem die niedrigen Wartungs- und Betriebskosten, so die Studie. Hinzu kommen eher grundsätzliche Erwägungen: Beispielsweise bietet ein Mehr an Elektrofahrzeugen Potenzial für das Management der Stromnetze mit geldwerten Vorteilen auch für die Flottenbetreiber. Und es trägt dazu bei, individuelle und gesetzliche Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.