Batteriezell-Lieferkette.
In Nordamerika wird die regionale Lieferkette für Batteriematerialen ausgebaut. Lieferanten, Produzenten und Abnehmer sollen möglichst nahe beieinander liegen für mehr Effizienz.
CO2-Emissionen einsparen, logistische Störungen umgehen und geopolitische Ereignisse abschwächen: Das sind die Ziele des „local for local“-Ansatzes, der eine wichtige Säule der Produktions- und Lieferkettenstrategie der BMW Group darstellt. Der Fokus von „local for local” liegt darauf, mit der Produktion dem Markt zu folgen und Lieferanten auszuwählen, die möglichst nahe an den Produktionsstätten angesiedelt sind. Ein neuer Partner stärkt nun die Batteriezell-Lieferkette in Nordamerika.
Das belgische Unternehmen Umicore wird zukünftig kathodenaktive Batteriematerialien aus einem neuen Werk in Ontario, Kanada, an unseren Batteriezelllieferanten AESC in South Carolina liefern. Im Zuge des Lokalisierungsprozesses hat die BMW Group mit AESC die Vereinbarung getroffen, das Kathoden-Vormaterial nach einer Anlaufphase exklusiv von Umicore in Kanada zu beziehen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die regionalen Lieferketten der BMW Group zu stärken und den Hochlauf der E-Mobilität zu sicherzustellen. Bereits im Jahr 2030 werden mindestens die Hälfte aller neu verkauften Fahrzeuge der BMW Group vollelektrisch sein.
Kurze Wege sorgen für Effizienz und Resilienz
Bei der Herstellung wendet Umicore die neueste Technologie an: Das Werk nahe der US-amerikanischen Grenze vereint erstmals die Produktion von kathodenaktiven Batteriematerialien und Vormaterialien in großindustriellem Maßstab. Als BMW Group achten wir darauf, dass unsere Lieferanten und Partner unsere Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Das ist hier gewährleistet. Der Standort liegt inmitten von Kanadas Hochburg für die Automobilproduktion und kann damit auf Fachkräfte und eine vorhandene Infrastruktur zugreifen sowie von Beginn an zu 100% auf die erneuerbare Energie aus dem Netz. Umicore hat sich zu Net-Zero CO2-Emissionen bis 2035 verpflichtet sowie zur Etablierung einer vollwertigen, verantwortungsvollen Lieferkette der Rohstoffe von Batteriematerialien von der Mine bis zum Werk.
„Wir verfolgen eine global ausgewogene Beschaffungsstrategie in den drei großen Geo-Regionen der Welt“, erklärt Joachim Post, Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW AG. Für die sechste Generation der BMW Group Hochvoltbatterie haben wir bereits fünf Batteriezellfabriken mit verschiedenen Partnern unter Vertrag und es entstehen aktuell Montagestandorte in Debrecen (Ungarn), Woodruff bei Spartanburg (USA), San Luis Potosí (Mexiko) sowie in Shenyang (China). Außerdem ist ein Montagewerk für Hochvoltbatterien im niederbayerischen Irlbach-Straßkirchen geplant, das die Fahrzeugwerke München, Dingolfing und Regensburg mit beliefern wird. Dieser lokale Ansatz bei der Batteriemontage sichert die Produktion auch bei unvorhergesehenen politischen und wirtschaftlichen Ereignissen ab. Kürzere Lieferwege verringern außerdem den CO2-Fußabdruck in der Fahrzeugproduktion.
Umfassende Investitionen in „local for local“
„Wir freuen uns, dass Kanada eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer robusten und effizienten Batteriezell-Lieferkette für die BMW Group in Nordamerika spielt“, sagt Joachim Post. Bereits im Oktober 2022 hatte der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Oliver Zipse, umfassende Investitionen in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar für den Ausbau des Produktionsstandorts USA angekündigt. Darin enthalten sind 700 Millionen US-Dollar für den Bau des zukünftigen BMW Group Montagezentrums für Hochvoltbatterien für vollelektrische BMW X-Modelle in Woodruff, South Carolina. Dieses wird in der Anfangsphase rund 93.000 Quadratmeter umfassen und Batteriemodule der sechsten Generation herstellen. Im Montagezentrum werden etwa 300 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Werk wird ein wichtiger Knotenpunkt in einer integrierten, lokalen Lieferkette für die Produktion von Elektrofahrzeugen.
