In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Sue Orme.
Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.
Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.
Im siebten Teil der Reihe spricht Sue Orme, Umweltmanagerin bei der BMW Group in UK, über Plastikflaschen, die einfachste Definition von Nachhaltigkeit und ihren Stolz auf das Engagement der BMW Group.
Sue Orme, Sie sind zuständig für das Umweltmanagement in der BMW Group Vertriebsgesellschaft UK, speziell im After Sales. Womit beschäftigen Sie sich momentan?
Sue Orme: Ich verbringe die meiste Zeit damit, unsere Fahrzeug- und Teilevertriebszentren etc. zu besuchen. Es geht darum, dass wir selbstverständlich alle gesetzlichen Vorschriften einhalten und darüber hinaus unsere Produkte und Dienstleistungen so nachhaltig wie möglich gestalten und anbieten. Dabei ist natürlich die CO2-Strategie der BMW Group immer präsent und wir prüfen, wo und wie wir unseren Beitrag leisten können. Ich finde es einfach großartig, dass dieser umweltpolitische Impuls von höchster Ebene kommt. Für uns Umweltverantwortliche macht es das Leben viel einfacher. Einerseits. Andererseits wird von uns erwartet, dass wir die Richtung vorgeben – und Nachhaltigkeit ist ein weites Feld. Bisher habe ich auf die Frage, was Nachhaltigkeit eigentlich ist, immer die Brundtland-Definition zitiert: "Nachhaltig ist, wenn wir jetzt so leben, dass künftige Generationen so leben können, wie sie es sich wünschen." Aber ich glaube, es ist einfacher. Wenn man das Wort „Sustainability“ nachschlägt, ist die kürzeste Definition: „die Fähigkeit, weiterzumachen“. Ohne diese Fähigkeit können weder Wirtschaft noch Soziales oder Umwelt fortbestehen. So einfach ist das.
Wo liegen denn die Stolpersteine auf Ihrem Weg? Und wer oder was hilft, sie zu bewältigen?
Orme: Die BMW Group in UK ist eine wirklich vielfältige Organisation: Einige der Liegenschaften an den Standorte gehören uns, andere sind gemietet, in wieder anderen Fällen betreibt ein Auftragnehmer die Gebäude. In Abhängigkeit davon können wir Regeln vorgeben oder nur Überzeugungsarbeit leisten – von der Abfallentsorgung bis zur Heizungssteuerung. Wenn wir aber keinen echten Einfluss haben, kann das alles verzögern. Aber auch bei der Überzeugungsarbeit hilft es, dass sich die öffentliche Wahrnehmung in Bezug auf Umwelt und Nachhaltigkeit um 180-Grad gedreht hat. Vor ein paar Monaten habe ich entdeckt, dass wir immer noch Wasser in Einweg-Plastikflaschen an unsere Händler verkaufen. 200.000 Stück pro Jahr! Ich habe beim Management offene Türen eingerannt, als ich sagte, dass wir das ändern müssen, weil es den Zielen der BMW Group nicht entspricht. Ich arbeite auch mit der internen Kommunikation und dem Umweltteam im Werk Oxford eng zusammen – gemeinsam können wir größere Veränderungen anschieben. Ich empfinde es als großes Glück, dass ich in diesem Beruf tätig bin.
Wie kommt es denn, dass Sie genau diesen Beruf gewählt haben? Was bewegt Sie, sich für die Umwelt einzusetzen und wie wirkt sich das auf Ihr Leben insgesamt aus? Wenn man Ihnen zuhört, klingt es weniger nach einem Job als nach einer Lebenseinstellung.
Orme: Mein Vater hat mich schon als kleines Kind für Umweltthemen und die Natur begeistert. Wir waren in Frankreich beim Zelten und haben die Motten und Insekten beobachtet, die vom Licht angezogen wurden. Ich glaube, da ging es los – damals war ich fünf Jahre alt. Seitdem sind Natur und Umwelt meine große Leidenschaft, ich will nichts anderes tun. Dabei wirkt sich das, was ich in der Arbeit mache, auf mein privates Verhalten aus und umgekehrt. Außerdem habe ich auf früheren Reisen gelernt, wie gut es uns hier in unserem Land geht – gerade im Vergleich zu anderen Ländern. Bisher haben wir viele Probleme mit Hilfe der Wissenschaft bewältigt. Ich frage mich, wie wir es schaffen werden, den Klimawandel zu bewältigen.
Das sind die ganz großen Fragen. Zurück ins engere Umfeld: Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer neuen Funktion gemacht? Gibt es etwas, das Sie als „gelernt“ verbuchen würden?
Orme: Der Wechsel aus dem Werk in die Vertriebsorganisation hat einige neue Erfahrungen mit sich gebracht. Ich habe mich zum Beispiel bisher nie wirklich mit den Gesetzen zur Markteinführung von Produkten befasst. Doch unsere Gesetzgebung ist so weit gediehen, dass die Hersteller eines Produktes für die Transparenz über die Lebenszykluskosten und letztendlich auch für die Entsorgung verantwortlich sind. Das war für mich ein kleiner Schock, weil ich in meiner Funktion für diese Berichte zuständig bin. Aber es war auch eine motivierende Erkenntnis für mich, weil wir uns damit befassen müssen und die Verantwortung ganz klar bei den Herstellern liegt. Das finde ich großartig, so sollte es sein.
Wenn Sie jetzt auf Ihre Arbeit und Projekte schauen: Worauf sind Sie besonders stolz?
Orme: Das klingt jetzt kitschig – aber es ist BMW.
Warum das?
Orme: Nun, die Pressemitteilung von Oliver Zipse, dem Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, im Juli 2020, hat viele von uns überrascht. Noch nicht mal wir Umweltverantwortlichen wussten vorher davon. Aber er hat es getan, das war wie ein Urknall, und er hat es durchgezogen. „Wir machen die BMW Group nachhaltig“ Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon stark. Nur diese wenigen Worte – ein ganzer Wandel! Natürlich kann man fragen: Wie kann es denn nachhaltig sein, Autos auf die Straße zu bringen? Aber unsere Entwicklung beweist, dass es geht. Wir gehen in die richtige Richtung. Das ist ein wirklich schönes Gefühl.
Ist das auch Ihre Motivation, tagtäglich wieder anzugreifen?
Orme: Mich motiviert es, dass mir meine Arbeit Befriedigung gibt. Und die Tatsache, dass in unserer Vertriebsgesellschaft Management und Mitarbeitende das Richtige tun wollen – und ich diejenige bin, die ihnen dabei helfen kann.
Und wann ist es genug? Wann ist für Sie die Arbeit in Richtung Nachhaltigkeit getan?
Orme: Wie gesagt: Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, weiterzumachen. Der Punkt, an dem man nichts mehr besser machen kann, wird nicht kommen. Wir haben Glück, dass wir auf unserer kleinen Insel sitzen und einen gewissen Einfluss auf das haben, was hier passiert. Aber auf der Welt gibt es immer viel zu tun. Für die BMW Group als globales Unternehmen wird es daher nie ein Ende geben.
Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten.