Nachhaltigkeit 4 Min.
“Veränderung ist die einzige Konstante.“

In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Helen Kövary.

Helen Kövary

Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.

Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.

In dieser Ausgabe der Serie erklärt Helen Kövary, Innenarchitektin im Projektteam ConnectedWorks, wie sie erreicht, dass ein Büro ein Ort ist, an den die Menschen gerne kommen.

Helen Kövary, arbeiten Sie lieber im Büro oder im Home Office?

Helen Kövary: Das kommt auf die Aufgabe an. Ich bin sehr gerne im Büro, vor allem wegen des persönlichen Austauschs mit den Kollegen. Aber ich genieße auch die Freiheit, dass ich Präsentationen ganz konzentriert zu Hause vorbereiten oder bei einem Telefonat durch den Park laufen kann und mir nicht extra frei nehmen muss, um zum Beispiel mal einen Handwerker in die Wohnung zu lassen.

Wenn wir alle so flexibel arbeiten können, welche Rolle spielen dann noch Büroräume und der eigene Schreibtisch im Unternehmen?

Kövary: Während der Pandemie haben wir gelernt, dass zwar viele Kolleginnen und Kollegen sehr gut von zu Hause arbeiten können, dass für einen echten Austausch und kreative Zusammenarbeit aber auch Zeiten gemeinsamer Anwesenheit im Unternehmen enorm wichtig sind. Außerdem sind wir soziale Wesen – nur allein daheim zu sein, tut den wenigsten auf Dauer gut. Und wenn uns etwas nicht guttut, wirkt sich das mittel- und langfristig natürlich negativ auf Kreativität und Produktivität aus. Selbstverständlich ergeben sich durch wechselnde Anwesenheiten auch neue Herausforderungen an die Raumnutzung. Unsere Büroflächen sind knapp, also müssen wir sie möglichst sinnvoll nutzen. Wenn jeder einen eigenen und festen Arbeitsplatz hat, Mobilarbeit aber an der Tagesordnung ist, stehen wertvolle Flächen leer. An anderen Tagen fehlen Besprechungsbereiche und es wird zu laut, weil alle gleichzeitig telefonieren und sich mitten im Gang abstimmen müssen. Wenn die Belegung jedoch frei gestaltbar ist und es unterschiedliche Zonen für unterschiedliche Arbeitsformen gibt, kann ich mir den Platz suchen, der an diesem Tag zu meiner Arbeit passt. Dabei sind kreative Gemeinschaftsbereiche ebenso wichtig wie Ruhezonen. In Zukunft trennen wir deshalb „laut“ noch stärker von „leise“ und finden dazwischen Übergänge. Es wird also sehr ruhige, abgeschirmte Arbeitsbereiche geben, fast wie in einer Bibliothek. Umgekehrt schaffen wir Treffpunkte, die richtig cool sind und den Vergleich mit Startups nicht scheuen müssen. Diese Räume gestalten wir mit Möbeln in unterschiedlichen Höhen und Formen. Das führt zu Bewegung im Raum und damit zu Agilität beim Arbeiten. Besprechungen bekommen eine andere Dynamik, Kreativität entsteht. Wichtig ist aber auch, dass jede Abteilung eine Heimat, eine „Homezone“ hat – und wie ihr Zuhause sollten die Mitarbeiter diesen Ort zu einem gewissen Teil selbst gestalten können. All das will „ConnectedWorks“ erreichen.

Helen Kövary

Sie beschreiben das sehr plastisch, man sieht die neuen Arbeitsbereiche fast vor dem geistigen Auge wachsen. Was ist denn Ihr persönliches Ziel, was treibt Sie an?

Kövary: Ich bin Innenarchitektin mit Leib und Seele. Mir geht es darum, Räume für Menschen zu gestalten. Ein Büro sollte ein Ort sein, an den die Leute gerne kommen, der ihre Bedürfnisse erfüllt. Ich sehe darin eine soziale und sehr menschliche Form von Nachhaltigkeit. Dieser Gedanke steckt auch hinter ConnectedWorks. Wenn eine Arbeitsumgebung die unterschiedlichen Anforderungen der Menschen im Unternehmen verbinden kann, erfüllt sie sowohl einen sozialen wie auch einen wirtschaftlichen Zweck. Denn wenn wir mit unserem Umfeld zufrieden sind, arbeiten wir mit mehr Freude. In der Folge sind wir effektiver, kreativer und werden seltener krank. Das ist nachhaltig.

ConnectedWorks wird in der BMW Group ja bereits schrittweise umgesetzt, immer mehr Gebäude werden nach den Prinzipien gestaltet. Welche Hindernisse erleben Sie?

Kövary: In den meisten Fällen geht es um menschliches und zwischenmenschliches. Wir alle sind unterschiedlich und das ist auch gut so. Die einen mögen Desksharing nicht, die anderen sind gegenüber offenen Kreativbereichen skeptisch. Wieder andere setzen sich einfach gerne immer an denselben Tisch mit immer denselben Kollegen nebendran. In unserem neuen Konzept sitzt man mal neben der Lieblingskollegin, mal neben dem Azubi und mal neben dem Chef. Dadurch kann Austausch und mehr Transparenz über alle Hierarchien hinweg entstehen. Aber es fallen auch Statussymbole weg, nicht umsonst spricht man teilweise heute noch vom „Chefsessel“ und der „Chefetage“. Und manche Menschen fühlen sich durch diese Flexibilität und tägliche Veränderung einfach verunsichert. Es ist daher enorm wichtig, dass die Führungskräfte aktiv mitmachen und dass ein Change-Management-Team die Veränderung intensiv mit begleitet. Wenn Mitarbeiter mitbestimmen, wie sie „ihre“ Homezone gestalten, nehmen sie Veränderung leichter an. Vor allem aber lässt sich frühzeitig klären, welche Bedenken und Sorgen die einzelnen Mitarbeiter haben, um dann darauf gezielt eingehen zu können.

Helen Kövary

Mal angenommen, Sie treffen Oliver Zipse, den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, im Hochhaus im Aufzug. Er fragt, wie er Sie aktuell in Ihrem Projekt unterstützen kann. Was sagen Sie?

Kövary: Ich schlage ihm vor, dass auch er und seine Vorstandskollegen sich gelegentlich mal mit auf die Fläche setzen. Es wäre DAS Signal für alle, diese Form der offenen, transparenten Zusammenarbeit ohne hierarchische Unterschiede zu leben. Das klingt jetzt vielleicht wie ein Scherz. Aber es ist wirklich die Unterstützung der Führungskräfte, auf die es ankommt, damit das Projekt Erfolg hat. Und je höher eine Führungskraft in der Hierarchie steht, desto stärker ist das Signal, das sie setzt.

Welche Erfolge sehen Sie und worauf sind Sie stolz?

Kövary: Wenn die Mitarbeiter ihr Umfeld aktiv wählen und es so gestalten, wie sie es brauchen, hat das einen sehr positiven Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit. Das sehen wir schon jetzt. Unser Konzept funktioniert dort, wo wir es richtig umsetzen können, sehr gut. Ich bekomme viele Rückmeldungen, dass die Zusammenarbeit besser ist, spontaner Austausch stattfindet – und dass die Leute wieder sehr gerne ins Büro kommen. Außerdem höre ich immer wieder, dass wir sehr lösungsorientiert arbeiten. Ich erlebe die Freude der Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, bei jedem Wiedersehen. Darauf bin ich tatsächlich stolz, das ist ein großes Lob.

Und wann ist es gut?

Kövary: Irgendwann ist jedes Projekt einmal abgeschlossen. Aber eigentlich bleibe ich immer in Bewegung, genau wie die Welt um mich herum. Das übergeordnete Projekt, Büroräume zeitgemäß und auf die Bedarfe der Mitarbeiter zugeschnitten zu gestalten, wird nie beendet sein, da die Veränderung ja bekanntlich die einzige Konstante in dieser Welt ist. Genau darauf müssen und wollen wir stetig reagieren. Aber das macht meinen Job ja gerade so spannend, weil ich immer am Puls der Zeit bin.

Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten. 

„WIRkung - Wir machen die BMW Group nachhaltig.“
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