Es hat Jacob Hamar keine Ruhe gelassen, dass die Hochvoltbatterien in der Batterieentwicklung der BMW Group schon nach kurzer Zeit wieder aus den Prototypen entfernt, entsorgt und recycelt werden. „Diese Batterien sind wie neu und lassen sich noch viele Jahre hervorragend als Speicher für erneuerbare Energien einsetzen“, sagt Jacob. Der Doktorand aus Oregon hatte die Lösung schnell parat. Zusammen mit seiner Kollegin Sabrina Kolbeck von MINI entwickelte er ein Konzept für das Projekt PowerUp, mit dem die beiden 2022 in einer Schule in Rosslyn, Südafrika, an den Start gehen.
Die Idee von PowerUp: Ein leistungsstarker Speicherblock aus sechs Hochvoltbatterien ehemaliger Entwicklungsfahrzeuge. Dieser speichert die Sonnenenergie von der Photovoltaikanlage auf dem Dach und versorgt die Schule täglich mit 36 kW sauberem Strom. „Das ist genug für etwa 38 Computer, 100 Glühbirnen und eine Wasserpumpe“, sagt Sabrina. Und würde sogar noch ausreichen, um ein Elektroauto zu laden. Am Standort der BMW Group in Rosslyn ist das nicht selbstverständlich. „Hier haben die Menschen häufig zwei bis vier Stunden lang keinen Strom. Und dieser wird auch noch zu fast 90 Prozent aus fossilen Brennstoffen bezogen“, weiß Sabrina. Dank der Hochvoltbatterien aus München könnte die Schule nicht nur Stromkosten einsparen, sondern auch ihre CO2 Emissionen um jährlich 40 Tonnen reduzieren.
Bis die Schule in Soshanguve mit Unterstützung der BMW Group eröffnet wird, nutzen Sabrina und Jacob in Bayern die Zeit, um dem Speicherblock noch den letzten technischen Feinschliff zu verpassen. Danach wird der Batteriespeicher nach Südafrika verschifft und vor Ort in Rosslyn installiert. „Das erarbeiten wir zusammen mit lokalen Partnern, die wir bewusst an unseren nachhaltigen Technologien teilhaben lassen“, sagt Jacob.
Die Schule ist für ihn und Sabrina ein erster Schritt, doch die beiden planen schon weiter. „Unser Herz schlägt für die sozialen Projekte an den Standorten der BMW Group. Zusätzlich möchten wir aber möglichst vielen Menschen in Off-Grid Gebieten den Zugang zu erneuerbaren Energien ermöglichen, um ihnen zu mehr Wachstum und Selbstbestimmung zu verhelfen“, verrät Sabrina. Daher wollen sie ihre Idee jetzt zusammen mit internen und externen Kooperationspartnern effektiv skalieren. Erste Gespräche laufen bereits, weltweit.
Die BMW Group unterstützt das Projekt der beiden Nachwuchskräfte. So ist PowerUp seit 2019 nicht nur Teil des Accelerator Intrapreneurship-Programms, mit dem die BMW Group innovative, soziale Geschäftsmodelle fördert. Sabrina und Jacob sind auch als „Delegates“ für den „One Young World Summit” nominiert worden, einem weltweiten Netzwerk aus über 1.800 jungen Führungspersönlichkeiten, die sich für eine bessere Gesellschaft und eine nachhaltige Umwelt einsetzen.