Vor über 20 Jahren hat die BMW Group bereits mit der Entwicklung eigener Automobil-Software begonnen. Seitdem hat das Unternehmen sein globales Netzwerk von Entwicklungsteams für Automobil-Software und Lösungen für Unternehmens-IT kontinuierlich erweitert. Diese Software-Expertise wird seit mehreren Jahren durch die IT- und Software-Hubs in Deutschland, den USA, Südafrika, Indien, Portugal (Joint Venture Critical TechWorks) und China (Joint Ventures LingYue Digital IT Co. Ltd. und BA TechWorks) unterstützt und gestärkt. Dabei wird die Software-Entwicklung für Fahrzeuge und Unternehmens-IT synergetisch nach dem DevOps-Prinzip* kombiniert. Dies bietet große Vorteile, insbesondere wenn es um Backend- und Anwendungsentwicklung sowie -betrieb geht.

Insgesamt arbeiten weltweit circa 9.400 Mitarbeiter (Stand Q1 2024) und Mitarbeiterinnen in den Bereichen IT- und Software-Entwicklung für die BMW Group und ihre Joint Ventures. Noch in diesem Jahr sollen weitere Software-Entwickler in zwei neuen Joint Ventures in Rumänien und Indien hinzukommen. 

Erfolgreiche digitale Transformation findet sowohl im Produkt (also im Nutzererlebnis) als auch in den Unternehmensprozessen statt. Auf der Seite des Nutzererlebnisses hat die BMW Group bei der Consumer Electronics Show (CES) Anfang dieses Jahres erneut gezeigt, wie sie die digitale Mobilität der Zukunft mitgestaltet. Was das heißt, beschreibt Frank Weber, Vorstand für Entwicklung der BMW Group: „BMW steht für beides: die Ultimate Driving Machine plus die Ultimate Digital Experience.“ So wird für die Kunden und Kundinnen von BMW unter anderem der Zugriff auf ein erweitertes Angebot des BMW Connected Drive Stores möglich. Damit geht sowohl der Zugriff auf On-Demand Funktionen für das Fahrzeug als auch ein ständig wachsendes Angebot an Drittanbieter-Apps aus den Bereichen Musik, News und Gaming für das Infotainment-System einher.

Hinter all dem steht das leistungsfähige, selbstentwickelte BMW Operating System. Um dieses System und alle darüber hinaus benötigten Software-Plattformen des Fahrzeugs stetig weiterzuentwickeln, baut die BMW Group auf modernste Methoden und Tools sowie auf talentierte Software-Entwickler und -Entwicklerinnen. Dank der weltweiten Verteilung der Software-Hubs der BMW Group wird Software rund um die Uhr in Echtzeit in der Cloud entwickelt und in die verschiedenen ECU (Steuergeräte) -Projekte integriert. Das globale Entwicklungsteam für Fahrzeug-Software erstellt bereits täglich bis zu 140.000 Software-Builds für die gesamte Steuergeräte-Software (1 Build = 1 Quellcodeänderung/-erstellung, die in der Fahrzeug-Software ausgeführt werden kann, einschließlich automatisierter Tests).

Die Entwicklung von Software für die Premium-Fahrzeuge der BMW Group und von Lösungen für die Unternehmens-IT soll im Rahmen des globalen Netzwerks an Software- und IT-Hubs zudem zukünftig durch neue Joint Ventures in Indien und Rumänien unterstützt werden.

Anfang April unterzeichnete die BMW Group die Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures mit Tata Technologies, einem globalen Unternehmen für Produktentwicklung und digitale Dienstleistungen.

Das Joint Venture soll zur Entwicklung von Fahrzeugsoftware in den Bereichen automatisiertes Fahren, Infotainment und digitale Dienste beitragen. Für die Unternehmens-IT zielen die Aktivitäten auf die Digitalisierung und Automatisierung der Produktentwicklung, der Produktion und des Vertriebs. An den Standorten Pune und Bangalore soll der Großteil der Entwicklungsaktivitäten stattfinden, während in Chennai der Fokus auf Lösungen für Unternehmens-IT liegen soll. Der Vollzug der Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Prüfung und Freigabe durch die zuständigen Behörden.

Das Joint Venture beginnt mit 100 geschulten Experten und Expertinnen von Tata Technologies – eine Zahl, die in den folgenden Jahren vierstellig werden soll. 

Auch in Rumänien wird ein Joint Venture zur Gründung eines neuen Hubs für die Unternehmens-IT in Europa angestrebt. Der Fokus soll hier auf Software-Entwicklung für Personalwesen, Produktion, Entwicklung, Vertrieb und BMW Group Financial Services liegen. Darüber haben die BMW Group und NTT DATA Rumänien, ein Unternehmen, mit dem die BMW Group bereits seit über 30 Jahren in verschiedenen Projekten zusammenarbeitet, eine Vereinbarung unterzeichnet. Auch hier steht der Vollzug dieser Vereinbarung noch unter dem Vorbehalt der Prüfung und Freigabe durch die zuständigen Behörden.

Aufgebaut werden soll das Joint Venture in Cluj-Napoca (Klausenburg) in Rumänien zunächst mit 120 Software-Entwicklern und Software-Entwicklerinnen. Diese Universitäts-Stadt besitzt ein starkes Ökosystem für Innovationen mit solidem Unternehmertum, Startups und vielen Talenten in der Tech-Szene. Daraus ergibt sich ein hohes Potenzial für ein langfristiges Wachstum. Für das Joint Venture sollen Ende 2024 rund 250 Software-Entwickler arbeiten; ähnlich wie in Indien ist auch hier das Ziel, bis 2027 eine vierstellige Mitarbeiterzahl zu erreichen.

Mit den neuen Joint Ventures in Indien und Rumänien wird die weltweite Software-Expertise der BMW Group konsequent und bedarfsorientiert ausgebaut.  

* DevOps ist eine Methode der Softwareentwicklung, die die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern (Dev) und Betreibern (Ops) verbessert, um eine schnellere und effizientere Bereitstellung von Software und Diensten zu ermöglichen.