In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie motiviert. Heute: Kamelia Detig-Karlou.
Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.
Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.
In dieser Ausgabe unserer Serie erzählt Kamelia Detig-Karlou, zuständig für E-Mobility-Projekte bei der BMW Group, über ihren Antrieb für Veränderung, den Fortschritt in der Batterie-Technologie und ihren Blick durch die Nachhaltigkeitsbrille.
Kamelia Detig-Karlou, Sie sind in Teheran geboren und zum Studium nach Deutschland gekommen. Sie haben Chemie studiert, promoviert und zunächst in der Chemieindustrie gearbeitet. Heute sind Sie für Nachhaltigkeit und Rezyklate im Hochvoltspeicher der E-Fahrzeuge zuständig. Wie kam es dazu?
Kamelia Detig-Karlou: Nachhaltigkeit war für mich als Chemikerin immer sehr präsent. Im Studium ging es um das Recycling von PET Flaschen, das war damals eine Revolution. Als ich 2002 zur BMW Group kam, zur Technologie Oberfläche, waren Pulverlack und Zero Emission in der Lackiererei meine Themen. Über das „Project i“ bin ich dann in die Batterieentwicklung gekommen. Wir haben herausgearbeitet, was das Besondere des Elektroantriebs ist. Dadurch habe ich die Hauptkomponenten des E-Antriebs bis ins kleinste Detail kennengelernt. Seit Anfang 2021 bin ich für Nachhaltigkeit, also CO2-Fußabdruck, Wiederverwertbarkeit und Rezyklat-Einsatz im Hochvoltspeicher zuständig. Nachhaltigkeit ist für unsere Entscheidungen ebenso wichtig wie Kosten und Effizienz. Es geht um den gesamten Herstellungsprozess, denn wir wollen unsere Fahrzeuge vollständig nachhaltig produzieren. Die Hochvolt-Batterie hat dabei den größten Impact. Und da bin ich jetzt dran.
Das heißt, Sie sind an einer der Schlüsselstellen für nachhaltige Mobilität angekommen. Was ist Ihr Ziel? Was möchten Sie erreichen?
Detig-Karlou: Gegenfrage: Warum engagieren wir uns so sehr, nachhaltig zu werden? Natürlich, weil die BMW Group zukunftsfähig bleiben will. Für mich ist dabei mindestens genauso wichtig, dass wir eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und unseren Kindern haben. Deshalb sollte alles, was wir in Punkto Nachhaltigkeit tun, nicht nur eine lokale, sondern auch eine globale Wirkung haben. Die unterschiedlichen Gesetze und die Regulatorik weltweit machen es uns nicht gerade einfach, aber ich setze da sehr auf Transparenz und Standardisierung unserer Prozesse – vor allem international. Wenn wir als Technologieführer einen Rahmen vorgeben, hilft das einfach.
Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass Sie diese Aufgabe übernommen haben?
Detig-Karlou: Mich reizt die Herausforderung, etwas bis ins Detail zu durchdringen. Ich will den Dingen auf den Grund gehen, an die Substanz kommen und dann Lösungen finden. Vom lösungsmittelfreien Lack bis zum Hochvoltspeicher. Mich reizt es auch, die technische Seite mit dem sinnvollen Ziel der Nachhaltigkeit zu verbinden. Außerdem genieße ich es, wenn ich das Ergebnis meiner Arbeit als schönes Produkt auf der Straße fahren sehe. Hinzu kommt, dass ich mit jeder Aufgabe und in jeder Funktion sehr viel dazulerne. Etwa, dass die Batterie-Technologie noch jede Menge Potenzial hat. Das gilt für die Nachhaltigkeit in der Produktion ebenso wie für die Reichweite und den Lebenszyklus. Second Life, ein zweiter Einsatz, ist für Batterien definitiv eine Option. Mit Ausnahme von sozialen Projekten ist für mich aber Recycling die sinnvollere Alternative. Darüber hinaus beschäftigen wir uns ja nicht nur damit, die Lithium-Ionen-Batterie weiterzuentwickeln, wir sind immer dabei neue, teilweise revolutionäre Wege zu gehen. Und wenn ich Weiterentwicklungen prüfe, habe ich natürlich die Nachhaltigkeitsbrille auf.
Welche Brillen haben Sie denn sonst noch auf?
Detig-Karlou: Da ich aus einer ganz anderen Kultur komme und mich selbst aktiv hier in Deutschland integriert habe, ist es mir sehr wichtig, Verbindungen zwischen den Kulturen zu schaffen. Dafür engagiere ich mich seit vielen Jahren. Besonders die unterschiedlichen Rollen der Frauen finde ich sehr spannend. Also die Kulturbrille und die Role-Model-Brille.
In einem Satz: Was motiviert Sie tagtäglich wieder?
Detig-Karlou: Elektrisch zur Arbeit zu fahren (lacht)! Ich mag es, immer wieder etwas Neues zu tun, mich einer Herausforderung zu stellen. Aber es muss eine sinnvolle Aufgabe sein. Außerdem will ich ein Vorbild sein, für meine Töchter und für viele andere Frauen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – das will ich zeigen.
Und wann ist es gut?
Detig-Karlou: Jeden Abend, wenn ich schlafen gehe. Aber davon abgesehen werde ich vermutlich nie wirklich Ruhe geben, ich habe viel zu viele Interessen. Mein Vater lernt mit 90 noch Sprachen – wenn ich mir ihn zum Vorbild nehme, habe ich noch viel vor.
Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten.