Stefanie Wurst.
Nachhaltigkeit 10.02.2022 4 Min.
“Mein Wunsch: Wirklich etwas bewirken.”

In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Stefanie Wurst.

Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.

Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.

In dieser Ausgabe unserer Serie spricht Stefanie Wurst, seit Anfang Februar 2022 Leiterin der Marke MINI bei der BMW Group und frühere Geschäftsführerin von BMW Niederlande, über pragmatische Maßnahmen und echte WOW-Momente.

Stefanie Wurst

 

Stefanie Wurst, in einem Interview haben Sie kürzlich gesagt, dass für Kunden besonders Transparenz und Messbarkeit in Bezug auf Nachhaltigkeit wichtig sind. Nur dann können sie bewusst entscheiden. Ist es das, was Sie mit Ihrer Arbeit erreichen möchten?

Stefanie Wurst: Mein Ziel ist es die Nachhaltigkeitsstrategie von BMW Group zu kennen und zu verstehen, einen eigenen Beitrag zu leisten und die Botschaft weiterzugeben – intern und extern. Mir geht es darum, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter unserer Organisation und unserer Handelsorganisation in die Lage zu versetzen mit Kundinnen und Kunden über dieses wichtige und komplexe Thema zu sprechen. Unser gemeinsames Ziel muss es ein, unsere Kundinnen und Kunden faktenbasiert davon zu überzeugen, dass die BMW Group beim Thema Nachhaltigkeit vorangeht und ihren Beitrag zu diesem großen gesellschaftlichen Thema leistet.

Gibt es denn Hindernisse oder Stolperfallen, die Sie aufhalten könnten?

Wurst: Ich denke generell nicht viel über Hindernisse und Stolperfallen nach. Wenn etwas getan werden muss, tue ich es.

Umgekehrt – was hilft, das Ziel zu erreichen?

Wurst: Was immer hilft sind Fakten. Je klarer unsere Aussagen sind, desto besser werden sie verstanden. Hier hilft die enge Zusammenarbeit im Unternehmen – zwischen Einkauf, Entwicklung, Produktion und den verschiedenen Kommunikationsverantwortlichen, so dass wir unsere Aussagen auf die jeweiligen Zielgruppen zuschneiden können. In meiner Zeit in den Niederlanden haben wir beispielsweise ein umfangreiches Nachhaltigkeitsprogramm eingeführt, das speziell auf eine Vertriebsgesellschaft zugeschnitten ist und aus neun Handlungsfeldern besteht. Der lokale Kontext ist im Markt extrem relevant: Vom Dienstwagenprogramm für Mitarbeiter, das ein Elektroauto sehr attraktiv macht bis hin zu einem Corporate Social Responsibility Programm, an dem die gesamte Belegschaft teilnimmt und viel, viel Kommunikation - intern und extern: Interviews, Social Media, Marketingkommunikation, Direktansprache unserer Flottenkunden und Produkt-Maßnahmen, beispielsweise die BMW i3 „For the Oceans Edition“ bei der 1.000 Euro jedes verkauften BMW i3 an die Organisation „The Ocean Cleanup“ gingen. Am wichtigsten ist jedoch die Einbindung unserer Handelsorganisation, die unsere physische Schnittstelle zum Kunden ist. Um das Thema für die Mitarbeiter und Verkäufer leichter verdaulich zu machen, haben wir mit einer Talk-Show begonnen, gefolgt von Schulungen und Trainings. Dem Ganzen ging die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung aller Dealer Principles / Eigentümer der Handelsbetriebe voraus, bestehend aus sechs Punkten – beginnend mit dem Einkauf von grünem Strom über Abfallwirtschaft bis hin zur Kommunikation an unsere Kunden. Ich denke, durch dieses Programm ist es uns gelungen, das Thema Nachhaltigkeit in den Niederlanden für uns zu besetzen und eine Blaupause für die Region Europa zu schaffen.

Gibt es einen bestimmten Grund oder Auslöser für Ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit? Was war Ihr persönlicher Aha-Moment?

Wurst: Vor genau 30 Jahren habe ich meine Diplomarbeit zum Thema „Ökologieorientiertes Marketing“ geschrieben. Es ging unter anderem um das zirkuläre Produkt, wobei Zirkularität und Nachhaltigkeit damals noch keine gebräuchlichen Begriffe waren. Ich wurde in den 80er Jahren erwachsen. In dieser Zeit kam auch die Umweltbewegung in Deutschland auf. Irgendwann in dieser Zeit habe ich begriffen, dass das Thema wichtig ist. Ein AHA Moment, der kürzlich stattfand, war tatsächlich die Unterzeichnung der Nachhaltigkeits-Selbstverpflichtung aller niederländischen Dealer Principles im Beisein von Pieter Nota und Jean-Philippe Parain. Da dachte ich: „WOW, es passiert wirklich. Was ich mache, hat wirklich Wirkung!“

Stefanie Wurst

 

Was haben Sie durch den verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit in der BMW Group gelernt? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Wurst: Einer der Gründe 2014 bei der BMW Group zu beginnen war der innovative und ganzheitliche Ansatz des BMW i3. Seitdem habe ich gelernt, welche Auswirkung der Rohstoffeinsatz und -einkauf und das Thema Lieferketten haben. Ich habe auch gelernt, wie wirksam es im Markt ist, das Thema Nachhaltigkeit für die BMW Group zu besetzen, zum Beispiel als einen der wesentlichen Punkte zur Differenzierung von Tesla. Wenn Sie mich fragen, was mich besonders stolz macht, ist es, dass wir uns in den Niederlanden gemeinsam mit der Stadt Rotterdam an die Spitze der Nachhaltigkeitsbewegung gesetzt und viele innovative Mobilitätsprojekte entwickelt haben, die zum neuen Standard in der BMW Group werden. „Electric City Drive“ war zum Beispiel das Pilotprojekt für heute über 130 eDrive Zonen in ganz Europa, in denen BMW Plug-In-Hybride in den Innenstädten automatisch in den eModus umschalten. Die Zusammenarbeit wurde im Oktober letzten Jahres bis 2027 verlängert mit vielen neuen Projekten in der Pipeline, zum Beispiel zum Thema Laden.

Die Erfolge in der Megacity Rotterdam mit ihrer Auswirkung auf viele weitere Großstädte in Europa sind sehr spannend. Mal angenommen, Sie treffen Oliver Zipse, den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, im Aufzug. Sie unterhalten sich über Projekte und er fragt: „Womit kann ich Sie direkt unterstützen?“ Sie haben eine Minute, um zu antworten. Was sagen Sie?

Wurst: Der erste zirkuläre MINI wäre ein schönes Projekt …. also ein MINI aus 100 Prozent recycelten Materialien bzw. 100 Prozent Recyclingfähigkeit.

In Ihrer neuen Aufgabe, als Leiterin der Marke MINI spielt Nachhaltigkeit und Urbane Mobilität eine große Rolle?

Wurst: Das MINI Team und meine Vorgänger haben großartiges geleistet. Ich freue mich schon jetzt darauf das Thema „BIG LOVE FOR THE PLANET“ weiterzuentwickeln, konkreter zu machen und zusammen mit den Märkten zu kommunizieren. Darüber hinaus setzt MINI mit dem rein elektrischen Angebot ab 2030 ein stimmiges Zeichen. Der MINI Cooper SE hat schon jetzt eine enorme Bedeutung in unserem Produktportfolio und sein Anteil an unseren verkauften Fahrzeugen wächst von Jahr zu Jahr, was wiederum für die BMW Group enorm wichtig ist. Ein weiteres schönes MINI Statement, das zum Thema Nachhaltigkeit passt: „MINI was born from a crisis.“ Der ureigene Gedanke von MINI ist der sparsame Umgang mit Ressourcen und verfügbarem Raum. Noch dazu ist MINI vor allem in der Stadt zuhause – wo das Thema CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung sind, da hier viele Menschen auf engem Raum leben. Bei MINI und dem Thema Nachhaltigkeit kommt alles zusammen: Markenpassung, gesellschaftliche Entwicklung und das stimmige Produkterlebnis. Ein Satz, den ich mir von meinem Vorgänger gemerkt habe, fasst das gut zusammen: „The world becomes a bit more MINI every day.“

In einem Satz: Was motiviert Sie tagtäglich aufs Neue, sich so zu engagieren?

Wurst: Die Bedeutung des Themas und der Wunsch, meinen Beitrag zu leisten und wirklich etwas zu bewirken.

Und wann ist es gut?

Wurst: Sobald wir alle um drei Uhr nachts unsere Nachhaltigkeitsstory voller Überzeugung fehlerfrei erzählen und begründen können. Grundsätzlich denke ich jedoch, dass diese Art von „Meta-Themen“ niemals zu einem Ende kommt. Es geht immer weiter – von einer Generation zur nächsten.

Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten.

„WIRkung - Wir machen die BMW Group nachhaltig.“
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