Produktion von Wolfram
Nachhaltigkeit 4 Min.
BMW GROUP BAUT MATERIALKREISLAUF AUF.

Dank eines geschlossenen Materialkreislaufs für Produktionswerkzeuge spart die BMW Group ab sofort sieben Tonnen Wolfram pro Jahr.

Die BMW Group setzt ihre umfassende Nachhaltigkeitsstrategie konsequent und verantwortungsbewusst um. Mit der Aufstellung eines geschlossenen Materialkreislaufs für das besondere Metall Wolfram reduziert die BMW Group den Bedarf an Wolfram in Deutschland und Österreich jährlich um sieben Tonnen. Im Vergleich zum Einsatz von Primär-Wolfram verringert sich der Energieverbrauch somit um 70%, der CO2-Ausstoß sinkt um 60 Prozent.

Diese und viele weitere ressourcenschonende Maßnahmen sollen helfen, die sinnvolle Wiederverwertung von Konfliktmaterialien wie Wolfram, Zinn oder Tantal zu unterstützen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen spielt eine zentrale Rolle in unseren Nachhaltigkeitszielen. Wir werden den Anteil an recycelten Rohstoffen bis 2030 deutlich erhöhen und Rohstoffe in einer Kreislaufwirtschaft mehrfach nutzen. Das gilt für die Verwendung im Fahrzeug, aber auch für die Wertschöpfung insgesamt.
Dr. Andreas Wendt
Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk

„Jedes Gramm zählt“

Wolfram, ein sogenanntes Konfliktmineral, findet sich heutzutage in Handys, in Glühdrähten von Glühbirnen sowie in Bohr- und Schraubeinsätzen industrieller Maschinen in der Automobilproduktion. Im Rahmen des neuen, geschlossenen Materialkreislaufs, sammelt die BMW Group alte Bohr- und Schraubeinsätze in seinen deutschen und österreichischen Werken ein und recycelt sie. Anschließend werden aus dem so gewonnenen Sekundär-Wolfram neue Bohr- und Schraubwerkzeuge hergestellt. Das Ergebnis: mehrere Tonnen Metall werden eingespart und wertvolle Ressourcen geschützt.

Leider steht der Abbau von Rohstoffen wie Wolfram immer wieder in Verbindung mit Verletzungen von Umwelt- und Sozialstandards. Auch aus diesem Grund betont Dr. Andreas Wendt die Wichtigkeit der Initiative: „Jedes Gramm zählt, für das wir sicherstellen können, dass es die natürlichen Ressourcen schont und nicht zu Verletzungen von Umwelt- und Sozialstandards beiträgt.“

Aus Schrott wird Werkzeug

Da in den BMW Group Werken in Deutschland und Österreich pro Jahr nahezu neun Tonnen Schrott aus Hartmetallwerkzeugen anfallen – und diese ungefähr sieben Tonnen Wolfram enthalten – beginnt ab Juni 2021 die sukzessive Wiederverwertung des Schrotts. Im Zuge dieses Prozesses entsteht Sekundär-Wolfram in Pulverform, welches anschließend wieder zur Produktion neuer Werkzeuge verwendet wird. Schöner Nebeneffekt: Die ersten Werkzeuge aus einem Pilotprojekt sind bereits im Einsatz.

Zudem intensiviert die BMW Group ihre Bemühungen, die Anzahl zertifizierter Schmelzen in ihrer transparenten Lieferkette permanent zu erhöhen. Hierzu bietet das Konfliktmineralien-Team der BMW Group Lieferanten diverse Schulungen und unterstützende Maßnahmen an.

Die BMW Group ist Mitglied der Responsible Minerals Initiative (RMI) und treibt einen nachhaltigen Umgang mit Konfliktmineralien voran. Um das Verständnis für die Prozesse der Mineralienverarbeitung zu verbessern, führt der BMW Group Einkauf jährlich ausgewählte Vor-Ort-Besuche bei europäischen Hütten durch.

Wolfram-Recycling

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