Designworks wird 50 Jahre alt
Design 5 Min.
Inspiration aus dem Think-Tank.

Designworks hat ein großes Feingefühl für Designphänomene und entwickelt für die BMW Group sowie ausgewählte Kunden bahnbrechende Innovationen. Die erfolgreiche Tochtergesellschaft wird 50 Jahre alt.

Für alle Motorsportfans wird dieses Debüt ein Highlight und Hingucker: Der erste Prototyp, den BMW M Motorsport seit 25 Jahren entwickelt hat, wird bei der legendären amerikanischen Rennserie IMSA im kommenden Jahr eine ausdrucksstarke Lackierung aufweisen. Die neu interpretierten, ikonenhaften BMW M Farben und das M Logo verleihen dem BMW M Hybrid V8 ein modernes, kühnes und dynamisches Äußeres.

Das aufsehenerregende Design des Rennwagens kommt von der BMW Group Tochterfirma Designworks. Die Innovationsschmiede mit Studios in Los Angeles, München und Shanghai zeichnet nicht nur für das Grafikdesign des Prototyps verantwortlich. Sie hat auch maßgeblich an der Gestaltung vieler Visionsfahrzeuge mitgewirkt – und war am Design von Fahrzeugen beteiligt, die heute aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken sind: Die BMW X Baureihe geht auf Designworks ebenso zurück wie die Konzeption hinter der Elektro-Marke BMW i. Designworks liefert darüber hinaus wichtige Impulse zu globalen Designphänomenen in die Firmenzentrale der BMW Group und entwickelt daraus neue Ideen. Nun feiert die erfolgreiche Innovationsschmiede ihr 50. Jubiläum.

Designworks wurde 1972 als unabhängiges Designstudio in einer Garage in Malibu vom amerikanischen Industriedesigner Chuck Pelly gegründet. 1986 folgte eine erste Kooperation mit BMW für den Sitz des legendären BMW 850i. Im Jahr 1993 begann Designworks mit seinem ersten Exterieur-Design-Projekt für den BMW 3er. 1995 schließlich übernahm die BMW Group 100 Prozent der Anteile an der Designschmiede; gleichzeitig akquirierte Designworks namhafte Neukunden aus der IT-, der Elektronik- und der Sportartikelbranche.

Hybrid V8
Collage Designworks

 

Zusammenarbeit mit externen Partnern einmaliges Modell.

Diese Zweigleisigkeit ist das Erfolgsrezept von Designworks, von dem auch die BMW Group mit ihren Marken profitiert. Das Innovationsstudio widmet etwa die Hälfte seiner Projekte der Unternehmenszentrale und ihren Marken, die andere Hälfte besteht aus Kooperationen mit ausgesuchten externen Auftraggebern. Dieses Modell ermöglicht der BMW Group eine Outside-in-Perspektive ­– in der Branche einzigartig. Durch die Erfahrungen von Designworks aus anderen Industrien wird der Horizont der BMW Group um mobilitätsübergreifende Perspektiven erweitert. So war Designworks unter anderem an den Design-Konzepten von Sitzmöbeln, Flugzeugen, U-Bahnen, Fahrrädern, Booten, Sportartikeln, elektrischen Lufttaxis (eVTOLs), Land- und Forstmaschinen und einem Hyperloop, einem Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem für den Personen- und Güterverkehr, beteiligt.

Der Wissens- und Kreativtransfer funktioniert auch in die entgegengesetzte Richtung: Designworks nutzt seinerseits das Know-how der BMW Group im Bereich Premium-Mobilität, was einer holistischen Perspektive bei externen Projekten zugutekommt. Holger Hampf, Leiter von Designworks, sagt: „Wir arbeiten an Lösungen für komplexe Ökosysteme an der Schnittstelle von Design, Mobilität und Technologie. Unsere Aufgabe ist es, immer wieder einen Joker zu präsentieren, den unerwarteten Lösungsansatz. Wir müssen die BMW Group auf eine positive Art und Weise herausfordern, Ideen entwickeln und im besten Fall Fragen beantworten, die noch gar nicht gestellt wurden.“

Konstruktive Reibung als Innovationstreiber.

Designworks kommt immer dann ins Spiel, wenn eine Perspektive gefragt ist, die unkonventionelles Denken erfordert. Die Pflege einer Kultur der konstruktiven Reibung, bei der unterschiedliche Meinungen bewusst aufeinandertreffen und sich gegenseitig aushalten müssen, bei der herkömmliche Muster immer wieder bewusst hinterfragt werden, zeichnet die Arbeitsweise von Designworks aus. Die Designer sind überzeugt: In einer komplexen Welt entstehen im Kreativprozess aus gegensätzlichen Auffassungen und positiven Spannungen bessere und sinnvollere Lösungen für die Zukunft.

Nicht nur die Automobilbranche, sondern der gesamte Mobilitätssektor und viele andere Industriezweige befinden sich derzeit in einem tiefgreifenden Umbruch: Themen wie Elektromobilität, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft rücken zunehmend in den Fokus. Das anspruchsvolle Mandat der BMW Group an die Tochterfirma ist, Designphänomene aus möglichst vielen Bereichen aufzugreifen, weiterzuentwickeln und für die BMW Group nutzbar zu machen, von der Formgestaltung über Strategieentwicklung bis hin zum Aufzeigen neuer Geschäftspotenziale.

So entwarf Designworks 2021 zwei visionäre Sitzstudien für BMW, die Nachhaltigkeit mit visionärem Design verbinden. In Kooperation mit Start-up Firmen wurde dafür mit völlig neuen Materialien experimentiert. Der Entwurf „Infinite Loop” nutzt Textilabfälle, die zu einem synthetischen Garn verarbeitet werden. Die Studie „Grown Innovation” kombiniert synthetische Textilstoffe aus Recycling-Material mit Naturfasern und einem neuartigen Biomaterial, das im Labor entsteht. Das biobasierte Material bildet die Basis für einen sowohl kunststoff- als auch tierfreien Textilstoff. Er sieht hochwertig aus, ist langlebig und könnte in Zukunft eine hervorragende Alternative zu herkömmlichem Leder sein.

visionary seat studi
visionary seat studi

 

Auch der Rennwagen BMW M Hybrid V8 passt ins Designworks-Portfolio. Er weist den Weg in eine elektrifizierte Zukunft von BMW M und soll demonstrieren, wie dynamisch und emotional elektrifizierte M Power sein kann. „Die globalen Herausforderungen von heute verlangen nach einer anderen Art von kreativem Geist“, sagt der Leiter von Designworks, Holger Hampf. „Gefragt ist heute eine neue Art von Designern, die kontextbezogen denken und handeln und über einen Blick für das große Ganze verfügen. Sie filtern mit kreativem Instinkt eine enorm breite Palette möglicher Richtungen, um die beste Lösung zu finden.“

Advanced Design als Impulsgeber für mutige Lösungsansätze.

Im Bereich Advanced Design der BMW Group ist es die Aufgabe der Innovationstochter, bislang ungestellte Fragen zur Zukunft der Mobilität aufzuwerfen und zu explorieren. Dabei sollen die Teams innovative Zugänge zu Themen und Problemstellungen entwickeln, die die BMW Group noch nicht aktiv bearbeitet. Die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den drei Standorten Los Angeles, München und Shanghai sind dazu in der Lage, weil sie „Auge und Ohr“ am Puls der Zeit haben, wie es Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design und selbst ehemaliger Leiter von Designworks, sagt: „Advanced Design gibt uns die kreative Energie, die wir brauchen, um wirklich wettbewerbsfähig zu sein."

Designworks blickt kommenden Herausforderungen optimistisch entgegen.

Das Designstudio sieht sich sowohl als Challenger, der Bestehendes hinterfragt, als auch als Treiber der Transformation und Impulsgeber für gesellschaftlichen und ökologischen Wandel. Es ist der stete Drang, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern Lösungen zu finden und Probleme strukturell anzugehen, der die Designer antreibt.

Im Kern wird es künftig noch mehr darum gehen, Lösungsansätze zu entwickeln, die das Wissen vieler Disziplinen und Branchen in sich vereinen, um die individuelle Mobilität intelligenter Städte smarter und das Leben der Menschen lebenswerter zu machen. Es wird ein extrem hohes Maß an fortschrittlichen Denkanstößen und kreativen Impulsen benötigt, um auch künftig immer wieder Innovationen hervorzubringen. Adrian van Hooydonk ist davon überzeugt, dass die BMW Group mit Designworks für diese Aufgabe hervorragend gerüstet ist: „Der Wandel betrifft die gesamte Branche. Wir werden unsere ganze Kreativität und eine Menge innovativen Denkens brauchen, um die besten Lösungen zu finden. Das Set-up, das wir mit Designworks haben, gibt uns sehr gute Chancen, erfolgreich zu sein.“

Erfahren Sie hier mehr zu Designworks:
https://www.bmwgroupdesignworks.com

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