Die BMW Group treibt die Zukunft des emissionsfreien Schwerlastverkehrs voran: Im Werk Leipzig beginnt der Pilotbetrieb der ersten Wasserstoff-Lkw im Rahmen des H2Haul-Projekts. Damit zeigt das Unternehmen einmal mehr seine Technologieoffenheit, auch im Bereich Logistik. Der Testlauf ist Teil der umfassenden Wasserstoffstrategie der BMW Group, die Transport, Produktion und Produkt verbindet.
Ein Meilenstein für emissionsfreien Schwerlastverkehr.
Die BMW Group geht den nächsten Schritt in Richtung nachhaltiger Transportlogistik: Zwei lokal emissionsfreie Brennstoffzellen-Lkw nehmen den Pilotbetrieb auf. Die beiden Fahrzeuge sind Teil des europäischen H2Haul-Projekts zur Förderung der Wasserstoffmobilität im Güterverkehr. Sie pendeln zwischen Leipzig, Landsberg und Nürnberg, um die Alltagstauglichkeit der Technologie zu testen. In Leipzig und Hormersdorf (nordöstlich von Nürnberg) entstehen zudem moderne Wasserstofftankstellen, die ein schnelles Wiederauffüllen ermöglichen – eine wesentliche Voraussetzung für den reibungslosen Einsatz der Lkw. Das Projekt realisiert die BMW Group gemeinsam mit Iveco, DHL und TEAL Mobility.
„Auch in der globalen Logistik ist die richtige Wahl des Transportmittels wichtig, um zukunftsorientiert und effizient unterwegs zu sein. Entsprechend spiegelt sich Technologieoffenheit in der BMW Group auch in der Transportlogistik wider. Erstmalig werden jetzt im Serienbetrieb für die deutsche Automobilproduktion wasserstoffbetriebene Lastwagen eingesetzt. Wir arbeiten bereits seit mehreren Jahren zusammen mit unseren Partnern an der Umsetzung der Pilotflotte. Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein, um Erfahrungen im Serienbetrieb zu erlangen und diese wichtige Technologie weiter voranzutreiben“, sagt Michael Nikolaides, Leiter Produktionsnetzwerk und Logistik BMW Group.

H2Haul: Zwei von 16 geförderten Lkw fahren für die BMW Group Logistik.
Das H2Haul-Projekt untersucht, wie Wasserstoff-Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb unter realen Bedingungen performen und was sie zur Fossilfreiheit des Schwerlastverkehrs beitragen können. Insgesamt 16 dieser durch die Clean Hydrogen Partnership geförderten Fahrzeuge sind europaweit im Einsatz – davon zwei IVECO S-eWay Fuel Cell Lkw für die BMW Group. Die Erkenntnisse aus dem Praxiseinsatz sollen helfen, die Technologie weiterzuentwickeln und für den Markt vorzubereiten. Dank kurzer Tankzeiten und hoher Reichweiten sind Wasserstoff-Trucks eine wertvolle Ergänzung zu den bereits eingesetzten batterieelektrischen Lkw. Zudem sind sie flexibel einsetzbar, da sie unabhängig von Ladeinfrastruktur oder Netzausbau betrieben werden können.
Mit klarer Strategie zur Emissionsfreien BMW Group logistik.
Die Teilnahme am H2Haul-Projekt ist ein zentraler Baustein der BMW Group Strategy for Reduced Logistics Emissions (Strategie für reduzierte Logistik-Emissionen). Ziel ist eine emissionsfreie Transportlogistik – und dafür entwickelt ein ressortübergreifendes „Reduced Logistics Emissions“-Team Maßnahmen zur CO₂-Reduktion der weltweiten BMW Group Transporte per Straße, Schiene und Schiff. Positiv bewertete Antriebstechnologien führen zu Pilotprojekten und neuen Werkskonzepten, deren Emissionsdaten anschließend systematisch festgehalten werden, um eine präzise CO₂-Berichterstattung zu ermöglichen.

Brennstoffzelle vs. H2-Verbrennungsmotor: Der Praxisvergleich.
Neben der Brennstoffzellen-Technologie testet die BMW Group im Forschungsprojekt HyCET (Hydrogen Combustion Engine Trucks) auch Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Künftig ergänzen zwei 40-Tonnen- und ein 18-Tonnen-Lkw mit H₂-Verbrennungsmotor die Logistikflotte. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das HyCET-Projekt, das die BMW Group zusammen mit DHL, Volvo Trucks, Deutz, KEYOU und TotalEnergies umsetzt.
Durch die gleichzeitige Erprobung von H₂-Brennstoffzellen und H₂-Verbrennungsmotoren bleibt die BMW Group ihrem technologieoffenen Ansatz auch in der Logistik treu. Während die Brennstoffzelle effizienter arbeitet, kann der Verbrennungsmotor durch niedrigere Produktionskosten punkten, da er auf dem bewährten Prinzip des Dieselmotors aufbaut. Laut EU-Verordnung gelten beide Antriebsarten als Zero-Emission-Technologien. In der Praxis werden sie auf gleichen Strecken erprobt und nutzen dieselben Tankstellen – mit dem Ziel, den optimalen Einsatzbereich der jeweiligen Technologie in der BMW Group Logistik zu bestimmen.

Wasserstoff treibt die Werkslogistik an.
Die BMW Group setzt Wasserstoff nicht nur im Schwerlastverkehr ein, sondern auch innerhalb der Werke. Das Werk Leipzig gilt als Vorreiter: Bereits 2013 entstand dort Deutschlands erste Indoor-Wasserstofftankstelle. Heute verfügt das Werk über fünf dieser Anlagen und betreibt eine der größten Flotten brennstoffzellenbetriebener Gabelstapler und Routenzüge in Europa. Die neueste Tankstelle ermöglicht sogar erstmals eine vollautomatisierte Betankung.
Sauberere Lackierung dank flexibler Wasserstoff-Brenner.
Innovative Lösungen prägen ebenfalls die Produktion: Im Werk Leipzig setzt die BMW Group als weltweit erstes Automobilunternehmen eine neuartige Brennertechnologie in der Lackiererei ein. Diese lässt sich sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff betreiben. Aktuell kommen fünf bivalente Brenner in der Kontrastdachlackierung des MINI Countryman zum Einsatz. Schritt für Schritt stellt die BMW Group weitere Brenner auf Wasserstoff um – mit dem langfristigen Ziel, komplett auf Erdgas zu verzichten und den CO₂-Ausstoß weiter zu senken. „Unsere Leipziger Vision ist die weitgehende Dekarbonisierung der Produktion. Erreichen lässt sich dies unter anderem durch das Ersetzen von fossilen Brennstoffen durch Wasserstoff“, erklärt Petra Peterhänsel, Leiterin BMW Group Werk Leipzig, die langfristige Ausrichtung des Werks.

Erstes wasserstoffbetriebenes BMW Serienmodell ab 2028.
Neben Logistik und Produktion spielt Wasserstoff zudem in der Fahrzeugentwicklung eine wichtige Rolle. Nach der erfolgreichen Erprobung der Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen steht nun der nächste Schritt an: Ab 2028 wird BMW ein bestehendes Modell auch mit Fuel Cell Electric Vehicle-Technologie (FCEV) anbieten. Die wasserstoffbetriebene Variante ergänzt damit das Portfolio aus Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV), Plug-in-Hybriden (PHEV) und Verbrennungsmotoren (ICE). Als Teil der Elektromobilität erweitert sie die Auswahl lokal emissionsfreier Antriebe für die Kundinnen und Kunden der BMW Group.