Sina Beckmann
Nachhaltigkeit 23.06.2022 4 Min.
“Ich will den Funken zünden.”

In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Sina Beckmann.

Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.

Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag  Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.

In dieser Ausgabe unserer Serie verrät Sina Beckmann, Projektleiterin Nachhaltigkeitsstrategie BMW Motorrad Produktion im BMW Group Werk Berlin, warum BMW Motorräder und Nachhaltigkeit zueinander passen, welche Rolle der moralische Kompass spielt und wie man andere Menschen motivieren kann.

Sina Beckmann

Sina Beckmann, wie passen Motorräder und Nachhaltigkeit zusammen?

Sina Beckmann: Ein Motorradwerk ist ein Produktionswerk wie jedes andere auch. Unser Produkt verändert sich derzeit stark und wir haben die gleichen Hebel und Möglichkeiten, eine umweltfreundliche, CO2-neutrale Produktion umzusetzen, wie in den Automobilwerken. Viele Motorradfahrerinnen und -fahrer sind sehr naturverbunden und leben auf ihren Reisen nah an der Natur. Außerdem sind sie meiner Erfahrung nach begeisterungsfähig und leidenschaftlich. Beides brauchen wir definitiv, wenn wir uns für Klimaschutz einsetzen. Das heißt: Motorrad und Nachhaltigkeit passt gut!

Als Politologin mit Schwerpunkt Umwelt und Klima bringen Sie Ihre Begeisterung in hohem Maße mit. Welche Motivation steckt dahinter?

Beckmann: Ich bin mit sehr starken Werten aufgewachsen. Während andere Kinder sich zum Spielen getroffen haben, hat mich mein Vater auf Anti-AKW Demos mitgenommen und mit mir Sonnenblumen gepflanzt – ich hatte eine echte Hippie-Kindheit. Das ist meine Basis. Heute spüre ich eine sehr starke soziale Verantwortung und folge einem klaren moralischen Kompass. Dass ich jetzt zwei kleine Kinder habe, verstärkt meinen Antrieb noch. Ich will den Planeten so hinterlassen, dass nachfolgende Generationen darauf leben können. Deshalb hat es mich auch gereizt, für ein Unternehmen zu arbeiten, das sich in Sachen Klimaerwärmung vom „Problem“ zum Teil der Lösung wandelt. Die BMW Group ist mutig und progressiv, wir tun etwas! Darauf bin ich ebenso stolz wie darauf, dass ich mein größtes Interesse zum Beruf gemacht habe. Ich habe mich schon im Studium auf Nachhaltigkeit spezialisiert, heute darf ich beruflich in dieser Rolle unterwegs sein. Das ist großartig, denn so kann ich wirklich authentisch sein. Außerdem kann ich in dieser Aufgabe Führung lernen. Denn ich will den Funken zünden, damit die Menschen selbst aktiv werden und Nachhaltigkeit leben bzw. im Beruf umsetzen. Begeisterung zu wecken und dadurch Handlung zu initiieren – das bedeutet für mich Führung.

Sina Beckmann

Was genau ist Ihre Aufgabe im Werk? 

Beckmann: Ich steuere die Nachhaltigkeitsstrategie für die BMW Motorrad Produktion im Werk in Berlin und übergeordnet für die ganze Motorradproduktion weltweit. Auch für uns geht es um 80 Prozent weniger CO2-Emissionen in der Produktion bis 2030 – auf Basis der Zahlen von 2019. Das sind wirklich progressive Ziele. Meine Rolle ist es, diesen Weg zu gestalten und die übergeordneten Nachhaltigkeitsziele der Group für unser Werk zu interpretieren, um sie dann zur Umsetzung zu bringen. Nehmen wir das Wort „Energieeffizienzmaßnahmen“. Was bedeutet das in der Motorradproduktion? Anlagen nachts abschalten zum Beispiel. Oder Abwärme zu nutzen. Unsere Mitarbeiter bringen viele Ideen ein und wollen wissen, ob sie wirklich grün, umsetzbar und bezahlbar sind – die Leidenschaft hat gezündet, das merke ich.

Gibt es auch Tage, an denen es mal nicht rund läuft? Was tun Sie dann?

Beckmann: Klar gibt es die. Manchmal verstehe ich nicht, warum mein Gegenüber etwas tut oder es eben nicht tut. Dann wird es zäh und ich habe den Eindruck, immer nur die Treiberin zu sein. An solchen Tagen brauche ich all meine Geduld – und ich bin eigentlich nicht geduldig. Aber ich weiß: Für dieses Ziel muss ich geduldig sein, weil ich es nicht alleine erreichen kann. Ich muss andere Menschen mitnehmen. 

Sina Beckmann

Mal angenommen, Sie treffen den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, Oliver Zipse, und er bietet Ihnen Unterstützung an. Was wäre Ihr Wunsch?

Beckmann: Ich würde ihn um einen Besuch bei uns im Werk Berlin bitten, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter merken, dass auch ihr Beitrag und ihre Themen wahrgenommen, wertgeschätzt und gewürdigt werden. Perfekt wäre es, wenn wir diesen Besuch mit einem Dialog über Nachhaltigkeit kombinieren könnten.

Und wann ist es gut?

Beckmann: Mein Anspruch ist hoch. Es wird nie wirklich gut sein, solange wir nicht bei einer Erwärmung von unter 1,5 Grad stehenbleiben.  Bezogen auf meine Rolle im Werk Berlin ist es dann gut, wenn meine Kollegen selbst ihre Zielbilder erstellen, Roadmaps gestalten und Kapazitäten für Nachhaltigkeit freispielen. Wenn andere ganz selbstverständlich diese Aufgaben übernehmen, dann ist die Sättigungskurve erreicht und ich bekomme keine Anrufe mehr. Dann kann ich mich dem nächsten Thema widmen. Aber bis dahin ist es noch ein längerer Weg.

Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten. 

„WIRkung - Wir machen die BMW Group nachhaltig.“
#meinBeitrag. #mymotivation.

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