Claudia Geidobler
Nachhaltigkeit 15.09.2022 4 Min.
“Ich möchte meinen Beitrag leisten.”

In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Claudia Geidobler.

Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.

Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.

In dieser Ausgabe unserer Serie spricht Claudia Geidobler, Lead-Designerin Material- und Farbdesign bei der BMW Group, über Geschmacksfragen, Feingeister und nachhaltige Ästhetik.

Claudia Geidobler

Claudia Geidobler, wie sieht für Sie nachhaltige Ästhetik aus?

Claudia Geidobler: Für mich ist das die Mischung aus einem unerwarteten Moment, etwas ganz Neuem und einer vertrauten Komponente. Wie zum Beispiel bei einem neuen Material, bei dem man auf den ersten Blick gar nicht denkt, dass es nachhaltig ist. An nachhaltige Optik muss man sich manchmal gewöhnen. Gerade Naturmaterial sieht nicht immer gleich aus – man denke an Oberflächen aus Kork oder Holz. Da müssen wir von der perfekten Gleichförmigkeit Abschied nehmen. Das ist wie mit dem Bio-Apfel. Der schmeckt auch dann wunderbar, wenn er nicht ganz gleichmäßig ist. Bei einem Fahrzeug ist das natürlich etwas schwieriger. Es muss sehr vielen Menschen gefallen, damit es sich durchsetzt und über einen längeren Zeitraum dem Geschmack entsprechen.

Im BMW Designteam sind Sie diejenige, die verschiedenen Gewerke zusammenbringt. Was können wir uns darunter vorstellen?

Geidobler: Jedes Bauteil im Fahrzeug, innen wie außen, hat eine Farbe und eine Struktur. Im Designteam erarbeiten wir die Ausprägungen und Designfunktionen der unterschiedlichen Oberflächenelemente, bei mir laufen die verschiedenen Themen zusammen – ich habe eine Art Klammerfunktion. Unsere Grundfrage lautet momentan: Wie bringen wir Nachhaltigkeit in die typische BMW Ästhetik. Denn es geht ja darum, ein begehrliches Produkt zu entwickeln, aus begehrlichen Materialien. Außerdem sind Designer ja eher die Feingeister, umgeben von sehr technisch denkenden Ingenieuren – wir müssen füreinander Verständnis schaffen. Auch das ist meine Aufgabe, ich vermittele und halte die Fahne hoch für ästhetische und technisch machbare Nachhaltigkeit.

Claudia Geidobler

Was möchten Sie persönlich erreichen, was ist Ihr Ziel?

Geidobler: Konkret: Wir haben für die IAA Mobility 2021 ein Visions-Fahrzeug gestaltet, das vollständig kreislauffähig ist. Es kann nach der Nutzung komplett zerlegt werden, jedes einzelne Teil kann recycelt oder wiederverwertet werden. Dieses Fahrzeug steckt voller Möglichkeiten – bisher ist es nur ein Showcar. Ich will herausfinden, welche dieser tollen Ideen in der Serienfertigung realisierbar sind. Übergeordnet: Ich möchte aktiv meinen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten, nicht nur im Kleinen und privat, sondern auch im Job. Mir ist dabei wichtig, dass wir nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern an die Basis des Eisberges gehen. 

Wo liegen denn aus Ihrer Sicht die Hindernisse? Was kann die Entwicklung einer nachhaltigen Ästhetik aufhalten? Und umgekehrt: Was hilft, weiterzukommen?

Geidobler: Am Anfang ist es oft schwer, bekanntes Fahrwasser zu verlassen. Deshalb brauchen wir immer wieder Anstöße. Aktuell kommt aber vieles in Gang und wir alle geben Gas. Wir im Design haben dabei die Rolle, die Innovation zu treiben. Das kann manchmal etwas dauern, weil bei Nachhaltigkeit auch Kosten und Sicherheit eine große Rolle spielen. Da gilt es dann, unter Berücksichtigung aller Aspekte das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mir macht das aber total Spaß. Es ist meine Challenge, das beste nachhaltige Produkt zu schaffen.

Claudia Geidobler

Was befeuert denn diesen Spaß? Warum verstehen Sie Nachhaltigkeit als Challenge?

Geidobler: Ein Stück weit befeuert einfach die Zeit in der wir leben meine Motivation. Ich finde es toll, dass ich dazu beitragen kann, vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme eine neue, eine nachhaltige Story zu schaffen. Und ich lerne sehr viel dazu, fuchse mich in die Materialien und Möglichkeiten rein, damit ich verstehe, worum es geht und aktiv mitmachen kann – das ist meine Herausforderung. Außerdem sehe ich die Chancen im Überdenken.

Wirkt sich die berufliche Beschäftigung mit Nachhaltigkeit auch auf Ihr privates Verhalten aus?

Geidobler: Ich habe eine kleine Tochter – das hat eigentlich viel mehr verändert als der Job. Mit einem Kind siehst Du die Welt anders. Plötzlich rückt die Nachwelt in den Blick. Ich habe viele Kleinigkeiten verändert, hinterfrage Produkte und mein Handeln und suche ständig die passenden Lösungen für meine Familie. 

Und wann ist es gut?

Geidobler: Ich wünsche mir, dass es irgendwann nicht mehr nötig ist, über Nachhaltigkeit zu sprechen. Sie ist dann einfach da, ganz selbstverständlich, und wir fühlen uns wohl. Die Zukunft soll freundlich sein.

Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten. 

„WIRkung - Wir machen die BMW Group nachhaltig.“
#meinBeitrag. #mymotivation.

Weitere Themen