Jacob Hamar
Nachhaltigkeit 4 Min.
“Sind drangeblieben und jetzt läuft‘s.”

In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Jacob Hamar.

Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.

Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag  Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.

In diesem Teil unserer Serie beschreibt Jacob Hamar, Doktorand bei der BMW Group im Bereich Batterieentwicklung, wie er gemeinsam mit seiner Kollegin Sabrina Kolbeck ein Projekt initiierte, um soziale Einrichtungen in Entwicklungsländern mit sauberer Energie aus Batterien zu versorgen, die aus ehemaligen Entwicklungsfahrzeugen stammen.

Jacob Hamar

Jacob Hamar, Sie arbeiten in der Batterieentwicklung und promovieren zum Thema Powerengineering. Das Thema Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen in Entwicklungsländern treibt Sie auch um. Was haben Sie vor?

Jacob Hamar: Unser Projekt soll verschiedene CSR Initiativen der BMW Group unterstützen – und zwar mittels Fahrzeugbatterien, die nicht mehr genutzt werden. Es gibt sehr viele unterschiedliche Aktivitäten im Rahmen unserer Corporate Social Responsibility, sie alle brauchen stabile und nachhaltige Energieversorgung. Da wollen und können wir helfen.

Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen?

Hamar: Für meine Masterarbeit war ich eine Zeit lang in einem kleinen Ort in Simbabwe, Afrika. Der Ort war der einzige im Umkreis von vielen Kilometern mit einer Schule und einem Krankenhaus. Wir haben dort Solarpumpen installiert und schnell gemerkt, dass die zuverlässige Energie eine sehr positive Wirkung auf die Wirtschaft und das Leben der Menschen hat. Es waren nur sehr kleine Solarpumpen und Batterien mit einer Leistung von 10 bis 15 Amperestunden. Zum Vergleich: eine Batterie im BMW i3 schafft 120 Amperestunden. Aber auch mit der kleinen Batterie kann man eine kleine Schule oder das Krankenhaus mit Licht und dem nötigsten Strom versorgen. Trotzdem war es immer schwierig, solche Batterien zu bekommen. Hier bei BMW habe ich dann festgestellt, dass es viele Fahrzeugbatterien aus Entwicklungsfahrzeugen gibt, die wir nutzen konnten. Und es gibt viele soziale Initiativen, die diese Batterien brauchen könnten. Mein Ziel ist es, einen Prozess aufzusetzen, dass all diese Batterien eine neue Heimat finden. Dass sie nach ihrer Erstnutzung durch BMW im Anschluss sicher und geprüft zum Zweiteinsatz an ein soziales Projekt gehen.

Jacob Hamar

Was macht dieses Vorhaben schwierig?

Hamar: Die Sicherheit. Wir sprechen hier von Starkstrom – damit muss man vorsichtig umgehen. Die PHEV Batterien bspw. sind nicht für den Einsatz an einer Solarpumpe entwickelt, bisher werden sie bestenfalls industriell zweitgenutzt. Dazu kommt die andere Umgebung, die Hitze, der Staub. Außerdem müssen wir den Prozess von Anfang bis Ende sauber ausplanen. Wie kommen die Batterien zum Einsatzort? Wer finanziert den Transport? Wie kommen sie am Ende zum Recycling hierher zurück? Das sind die Herausforderungen.

Und was hilft, diese Herausforderungen zu meistern?

Hamar: Wir hatten immer wieder die Möglichkeit, unser Projekt vorzustellen. Danach kommen die Leute auf uns zu und bieten Hilfe an. Manchmal sind es potenzielle Kooperationsprojekte. Aber es gibt auch ganz pragmatische Angebote, wenn der Kollege aus der Logistikabteilung uns dabei unterstützt, die richtigen Zertifikate für den Transport zu bekommen und die Einfuhrproblematik zu lösen. Es ist unglaublich viel Know-how bei BMW intern vorhanden, wir müssen es nur bündeln. Die Motivation, Nachhaltigkeit und soziale Themen zu unterstützen ist sehr hoch. Das bringt uns natürlich weiter!

Jacob Hamar

Wirkt sich Ihr berufliches Engagement auch auf Ihr privates Denken und Verhalten aus?

Hamar: Es ist eher umgekehrt. Ich wollte immer schon mit einem sozialen Ziel arbeiten, das war mir wichtig. Wir sollten uns immer fragen: Wie können wir mit dem, was wir tun, die Welt ein kleines bisschen besser machen? Und ich lerne auch unglaublich viel. 2020 haben wir das erste Mal gepitcht und unser Projekt vorgestellt. Es hat gedauert, bis wir weiterkamen. Aber wir sind drangeblieben und halten durch – jetzt läuft es. Manchmal ist das Problem gar nicht die Idee, sondern Du erwischst nur den falschen Moment, sprichst nicht mit den richtigen Leuten. Wenn Du hartnäckig bist und an dein Ziel glaubst, kommt irgendwann der richtige Moment. Man trifft die richtigen Leute – und dann klappt es. 2021 haben wir den Zuschlag bekommen, dass wir die nächsten zwei Jahre weiter an unserem Projekt arbeiten dürfen. Unser Pilotprojekt an einer Schule in Rosslyn ist durch die Unterstützung aus drei Abteilungen komplett finanziert. Und wir waren eingeladen, bei One Young World zu präsentieren. Darauf bin ich sehr stolz.

Sie machen das Projekt neben Ihrer Arbeit und Ihrer Dissertation. Was motiviert Sie tagtäglich wieder?

Hamar: Ich wünsche mir, dass sich unsere Welt in eine positive Richtung entwickelt, so dass alle Menschen darin ein gutes Leben führen können. Zu dieser Entwicklung möchte ich mit meiner Arbeit einen Teil beitragen.

Mal angenommen, Sie treffen Oliver Zipse, den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, im Hochhaus am Aufzug. Er fragt: „Womit kann ich Ihnen helfen, dass es ein Erfolg wird?“ Sie haben eine Minute. Was sagen Sie?

Hamar: Dafür brauche ich keine Minute: Ich würde ihn bitten, uns den offiziellen Auftrag zu geben, alle Batterien, bei denen es möglich ist, nach dem Erstgebrauch für soziale Zwecke einzusetzen.

Und wann ist es für Sie gut?

Hamar: Wenn wir an all unsere Kunden kommunizieren, dass die Batterie ihres neuen Elektroautos nach Ende der Nutzung einem sozialen Zweck zugeführt wird.

Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten. 

„WIRkung - Wir machen die BMW Group nachhaltig.“
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