Mit einem Festakt beging die BMW Group das 100. Jubiläum seines Stammwerks. Dem Herzstück des Unternehmens wird mit der Transformation zur BMW iFACTORY auch künftig eine herausragende Rolle zukommen.
Der 20. Mai 1922 ist der Tag, an dem alles beginnt: Eine außerordentliche Hauptversammlung der Bayerischen Motoren Werke AG genehmigt den Verkauf des Motorenbaus, der Aluminiumgießerei und ihres Firmennamens an die Bayerische Flugzeugwerke AG. Seitdem befindet sich der Stammsitz von BMW an der Lerchenauer Straße in München, mitten im Stadtteil Milbertshofen. Ein historischer Meilenstein für die BMW Group und für die Stadt München.
Der Festakt zum einhundertsten Geburtstag unterstrich die Bedeutung des Stammwerks. „In München liegen unsere Wurzeln. Dieses Werk ist Herkunft. Und zugleich Zukunft“, sagte Milan Nedeljković, Vorstand Produktion der BMW AG. Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, hob den engen Schulterschluss zwischen allen Beteiligten hervor: „Wenn ich sehe, was wir hier im Stammwerk München gemeinsam auf den Weg bringen – 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Unternehmen, der Betriebsrat, die Stadt und die Anwohner – dann gibt uns das Selbstvertrauen und Zuversicht. Seit über 100 Jahren gehen wir bei BMW unseren eigenen Weg.“
Unter den zahlreichen geladenen Gästen befand sich auch der Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter, der von einem „starken Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort München“ sprach.
Die Lage mitten in der bayerischen Landeshauptstadt ist einer der Faktoren, die das Stammwerk so besonders machen. „Es ist ein hochtechnologischer Produktionsstandort”, betonte Milan Nedeljković. „Täglich verlassen dieses Werk rund 900 BMW Fahrzeuge in Top-Qualität. Und das unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen, mitten in einer Großstadt. Das beweist die enorme Erfahrung und Kompetenz der Menschen, die hier arbeiten. Sie sind die treibende Kraft für alles, was hier geschieht.“
Quelle: BMW Group Historisches Dokumentationszentrum; Fotograf: Kirchbauer
Quelle: BMW Group Historisches Dokumentationszentrum
Das Werk in München steht für Veränderung und Flexibilität.
Das Werk in München ist seit jeher sinnbildlich für Transformation – gebaut, um das Morgen zu gestalten. Seit 100 Jahren steht die Produktionsstätte erfolgreich für einen kontinuierlichen Wandel. Zwischen 1923 und 1929 wird hier das erste BMW Motorrad, das Modell R 32, hergestellt. Die Fabrik wagt damit den Sprung vom Flug- und Einbaumotorenhersteller zum Anbieter von Straßenfahrzeugen. 1955 folgt ein Klassiker: Im April des Jahres startet die Fertigung der BMW Isetta. Das Motocoupé ist erfolgreich, ein Garant von Arbeitsplätzen in München. Mitarbeitende aus der rückläufigen Motorradproduktion wechseln, um beim Bau der Isetta zu unterstützen. 1975 läuft im Stammwerk das bis heute erfolgreichste Modell der BMW Group vom Band: der BMW 3er . Für das Mittelklasse-Fahrzeug werden im Werk in München die Fertigungsanlagen neu erstellt. Die Automobile können nun schon im Rohbau nach Kundenwünschen gefertigt werden.
Weitere Meilensteine folgen: 2016 läuft das zehnmillionste Fahrzeug am Standort München vom Band und das Stammwerk erhält den Ludwig-Erhard-Preis für Spitzenleistungen in der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig feiert die BMW Group im benachbarten Olympiapark ihr hundertjähriges Bestehen. Der erfolgreiche Wandel setzt sich beständig fort: Im Herbst 2021 startet die Produktion des BMW i4 in München. „Binnen drei Jahren haben wir uns von einem reinen ‚Verbrennerwerk‘ über den Hybrid zum vollelektrischen i4 entwickelt”, erklärte Werkleiter Peter Weber. „Damit fertigen wir nun fünf unterschiedliche Modelle mit sämtlichen Antriebsarten auf einem Band. Das zeigt, dieses Werk beherrscht Transformation und steht für Veränderung und Flexibilität.“
Quelle: BMW Group Historisches Dokumentationszentrum; Fotograf: Gehner, Wolfgang, Spenge
Im Werk in München schlägt das Herz der BMW Group.
Diese konstante Veränderung zeigt, was das Stammwerk in München ausmacht: An diesem Standort wird seit jeher der Blick nach vorne gerichtet, hier schlägt das Herz der BMW Group. In Verbindung mit dem Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group (FIZ) gelangen Prozesse und Technologien an andere Produktionsstandorte weltweit. In München startete zum Beispiel die Produktion der ersten Serie des vollelektrischen MINI E, und auch das Project i, der Think Tank für die nachhaltige Mobilität der Zukunft, aus dem der BMW i3 hervorging, hatte in München seinen Ursprung.
Zurzeit besitzt ein Viertel der Fahrzeuge, die das Werk verlassen, einen vollelektrischen Antrieb. Im nächsten Jahr wird jedes zweite Fahrzeug aus Münchener Produktion ein vollelektrischer BMW i4 sein. „Damit setzt das Stammwerk bereits 2023 um, was das Ziel für die BMW Group weltweit 2030 ist, nämlich ein BEV-Anteil von mindestens 50 Prozent“, sagte Vorstand Milan Nedeljković beim Festakt zum 100. Jubiläum.
LEAN.GREEN.DIGITAL. – der Weg zur BMW iFACTORY.
Einer der Schlüssel für die Erfolgsgeschichte des Standorts München ist die Lage mitten in der bayerischen Landeshauptstadt. Parallel zum städtischen Wohngebiet in unmittelbarer Nachbarschaft hat sich das Stammwerk weiterentwickelt – und wird dies auch in Zukunft tun. Das Werk in München bleibt Innovationsvorbild. Unter dem strategischen Masterplan der BMW Group mit den Schwerpunkten LEAN.GREEN.DIGITAL wandelt es sich zur BMW iFACTORY. In München – wie in jedem Werk weltweit – verwirklicht das Unternehmen eine neue Dimension von effizienter, nachhaltiger und digitaler Fahrzeugproduktion.
Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Auf dem Gelände der ehemaligen Lackiererei entsteht ein neuer Karosseriebau und auf der Fläche des bisherigen Motorenbaus errichtet das Unternehmen ab 2024 einen komplett neuen Montagebereich für die Produktion der vollelektrischen NEUEN KLASSE. Im Zug dieser Strategie verändert sich der Standort in der bayerischen Landeshauptstadt weiter. Im Herbst 2021 schrieb die BMW Group in enger Zusammenarbeit mit der Stadt München den internationalen Architekturwettbewerb „BMW München – urbane Produktion“ aus. Ziel war es, der besonderen Lage des Werks stärker Rechnung zu tragen und den Komplex sichtbar zugänglicher und offener für die Nachbarschaft zu gestalten. Die beiden Sieger, OMA aus Rotterdam und 3XN aus Kopenhagen, präsentierten ihr Projekt Anfang Mai 2022. Sie hatten sich für eine gemeinsame Weiterentwicklung ihrer Entwürfe entschieden – eine in dieser Form zukunftsweisende Form der Zusammenarbeit.
Quelle: BMW Group Historisches Dokumentationszentrum
Zukunftsweisender Standort für die kommenden Jahrzehnte.
Das Ergebnis vereint die besten Elemente aus den jeweiligen Wettbewerbsentwürfen der beiden Gewinner. Ihre Vision für die Zukunft der Produktion im BMW Group Werk München dient nun als Basis für die Ausarbeitung des BMW iFACTORY Masterplans, um das Werk in München in Richtung der Grundsätze LEAN.GREEN. DIGITAL. weiterzuentwickeln. „So bleibt das Werk München wettbewerbsfähig und ein zukunftsweisender Produktionsstandort für die kommenden Jahrzehnte“, sagte Werkleiter Peter Weber. Die geplanten Strukturoptimierungen und die damit verbundenen Produktionsprozesse werden höchste Flexibilität und Effizienz, nachhaltige Prozesse und herausragende Digitalisierung für die Produktion der Neuen Klasse realisieren.
Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
„Das BMW Group Stammwerk München hat sich bereits sehr verändert in seinem 100-jährigen Bestehen, doch nie zuvor so umfangreich wie in dieser Vision. Das ist ein starkes Bekenntnis der BMW Group für diesen einzigartigen Produktionsstandort mitten in München“, sagte Vorstand Milan Nedeljković. „Die Produktion der BMW Group stellt mit BMW iFACTORY ein Schaufenster der Automobilproduktion der Zukunft dar. Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung gestalten gemeinsam einen einzigartigen Produktionscampus, in dem Mensch und Produktion wie auch Wohnen und Industrie in einer Symbiose koexistieren.“
In einem Miteinander von Produktion und städtischem Umfeld integriert sich das Konzept hochwertig in das Stadtbild. Transparente und offene Außenfassaden bieten Einblicke in die Automobilproduktion von morgen, offen gestaltete Arbeitswelten vernetzen Mitarbeitende und Technologien. Gleichzeitig entstehen durch neu gestaltete Ebenen natürliche Grünflächen, die das Mikroklima im Werk regulieren. Mit dem Erhalt und der Modernisierung des Stammwerks unterstreicht die BMW Group erneut ihre gesellschaftliche Verantwortung. Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sind gleichermaßen zentrale Bausteine der Vision – damit dieser besondere Standort für die kommenden Jahrzehnte eine herausragende Rolle spielt.