In der Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beleuchtet die BMW Group, welchen nachhaltigen Beitrag unterschiedlichste Menschen im Unternehmen leisten – und was sie dazu motiviert. Heute: Michael Tian.
Nachhaltigkeit hat bei der BMW Group viele Facetten, denn unter diesem Begriff bringen wir Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang. Um diesen hohen Anspruch realisieren zu können, braucht es engagierte Mitarbeitende. Alle können einen Beitrag dazu leisten, die BMW Group nachhaltig zu machen.
Wer sind all die Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem Arbeitsalltag Nachhaltigkeit realisieren? Was treibt sie an, überall im Unternehmen konkret anzupacken? In ihrer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ stellt die BMW Group jene Mitarbeitende vor, die Tag für Tag ihren Beitrag zur breit gefächerten und verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Unternehmens leisten.
In dieser Ausgabe unserer Serie spricht Michael Tian, Leiter Material- und Bestandsmanagement für BMW Brilliance Automotive (BBA) in China, über Lerneffekte, neue Herausforderungen und die Unterstützung durch die BMW Group.
Michael Tian, Sie arbeiten seit über zehn Jahren in der Logistik. Bisher waren Kosten, Effizienz und Qualität die alles entscheidenden Faktoren, jetzt steht die Branche vor einer neuen Herausforderung. Worum geht es?
Michael Tian: Wir liefern von Shenyang aus jährlich rund 700.000 Fahrzeuge an etwa 600 Händler in ganz China, einem Land, das alleine ungefähr so groß ist wie gesamt Europa. Dafür benötigen wir etwa 5.000 bis 7.000 LKWs und die entsprechende Zahl an Transporten. LKW-Transporte in diesem Umfang belasten natürlich die Umwelt. Deshalb haben wir für unsere Abteilung eine langfristige Vision entwickelt, die wir auch realisieren können. Wir wollen bei wettbewerbsfähigen Kosten den CO2-Ausstoß reduzieren und die Produkte so schnell wie möglich an die Kunden liefern. Mein persönliches Ziel ist es dabei, die geplanten Aktivitäten in die Tat umzusetzen. Mein Team und ich lernen täglich dazu, wir wollen führend innerhalb unserer Branche werden. Damit beeinflussen wir dann wieder unsere Wettbewerber und sorgen so für einen geringeren CO2-Ausstoß in der gesamten Wertschöpfungskette.
Welche Hindernisse gibt es denn auf dem Weg dahin? Und umgekehrt, wer oder was hilft?
Tian: Nun, Hindernisse gibt es reichlich. Wir müssen sehr unterschiedliche Interessensgruppen unter einen Hut bringen. Sei es, dass wir ohne Zwischendienstleister direkt mit der Bahn zusammenarbeiten wollen oder dass wir eine neue Schiffsroute organisieren möchten, wofür wir aber erst eine neue Fahrzeughalle bauen müssen. Da hilft es uns sehr, dass wir die volle Unterstützung unseres Chefs haben und eng mit den Vertriebskolleginnen und Vertriebskollegen zusammenarbeiten. Für unsere externen Partner veranstalten wir einmal im Jahr einen Partnertag, bei dem wir unser Vorhaben präsentieren. Eingeladen sind dann unter anderem Vertreter des Chinesischen Logistik- und Einkaufsverbandes, des Verkehrsbüros von Shenyang, verschiedener Hafenbehörden und natürlich all unsere Logistikpartner. Außerdem zeigt unser Vorgehen schon jetzt Ergebnisse: Wir haben unsere CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2014 um mehr als die Hälfte reduziert und konnten unsere Ausgaben seit 2015 um ein Fünftel senken.
Gibt es denn einen Grund dafür, dass Ihnen Klima und Umwelt so wichtig sind?
Tian: Ich bin in Shenyang geboren und liebe meine Heimatstadt sehr. Ich möchte die Umwelt hier schützen, die Lebensqualität erhalten. Das motiviert mich sehr, alle Schwierigkeiten im Projekt zu überwinden. Als China vor einigen Jahren das BlueSky-Projekt vorgestellt hat, war das Ziel, eine bessere Umwelt für alle zu schaffen. Die Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group ergänzt dieses Bestreben perfekt. Es macht mich sehr stolz, dass ich gleichzeitig etwas für das Unternehmen und für mein Land tun kann. Außerdem ist es ja nicht neu, dass LKW-Transporte nicht umweltfreundlich sind. Die chinesische Regierung hat deshalb eine Verordnung erlassen, durch die alle Unternehmen von großen auf kleine LKW umsteigen müssen. Dadurch mussten wir neue, kosteneffiziente und umweltfreundliche Transportkonzepte erarbeiten. In der Folge ist ein vielgestaltiges Transportmodell entstanden, das die Bahn integriert und auch der Umwelt hilft. Ich selbst habe durch die Gespräche mit so vielen unterschiedlichen Parteien, vom Gouverneur bis zum LKW-Fahrer, enorm viel gelernt. BBA hat als Fahrzeughersteller die Verantwortung übernommen, die gesamte Wertschöpfungskette auf einen nachhaltigen Weg zu bringen. Am Ende ist es aber eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Sind Sie sehr stolz, etwas für Ihr Land und Ihr Unternehmen tun zu können?
Tian: Ja, das bin ich wirklich. Und ich bin stolz auf die großartige Unterstützung durch mein Team, aber auch von allen anderen Seiten. Das reicht von den Lieferanten bis zur Behörde – wir haben ihr Vertrauen gewonnen. Außerdem ist unser Konzept absolut führend! Unsere grüne Logistikstrategie ist eine lokale grüne Initiative mit Wirkung auf die ganze Wertschöpfungskette. Der Weg dorthin war anstrengend, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen und trägt viel zur Reduktion der CO2-Emissionen bei. So hat all die harte Arbeit einen Sinn.
Mal angenommen Sie treffen den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, Oliver Zipse, und er fragt, womit er unterstützen kann. Was würden Sie sagen?
Tian: Ich würde sagen: Vielen Dank für das Angebot, es ist großartig, wie viel Unterstützung wir bekommen. Ich würde unsere Erfahrungen gerne mit anderen teilen, damit sie verstehen, wie wir in China die Logistik planen. Vielleicht verhelfen unsere Erfahrungen auch anderen Ländern zum Erfolg.
In einem Satz: Was motiviert Sie tagtäglich wieder, sich für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren?
Tian: Unsere Unternehmenskultur und die Wertschätzung, die unserer Leistung entgegengebracht wird.
Und wann ist es gut?
Tian: Wahrscheinlich nie. Das gilt vor allem für uns hier in China, wir gehen immer weiter.
Auch in den kommenden Portraits aus unserer Nachhaltigkeits-Serie „WIRkung“ beschreiben engagierte Kolleginnen und Kollegen ihre Motivation und erklären, welchen Beitrag sie zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der BMW Group leisten.